Die Taliban würden die Bemühungen der Bundesregierung blockieren, ehemalige afghanische Arbeiter und andere von Verfolgung bedrohte Personen zu evakuieren.
Laut dem Nachrichtenmagazin Der SpiegelBerlins Notfallplan für Tausende ehemaliger lokaler Mitarbeiter deutscher Institutionen, politischer Aktivisten und Künstler in Afghanistan ist aufgrund neuer Kontrollen der Aktivisten ins Stocken geraten.
In einem am Sonntag veröffentlichten Bericht Spiegel sagte, das Ziel der Regierung sei es, zwischen Juli und Mitte September 7.700 Menschen zu evakuieren. Angesichts der Tatsache, dass im Juli nur 1.044 Afghanen nach Deutschland gebracht werden konnten, erscheine dieses Ziel nicht mehr realistisch, fügte der Bericht hinzu.
Das Ausreisetempo habe sich deutlich verlangsamt, teilte das Auswärtige Amt der Deutschen Nachrichtenagentur dpa mit. Ein „großes Problem“ sei, dass die Taliban den Bürgern die Ausreise nur mit Pass erlaubten, aber kaum Pässe ausgestellt würden.
Spiegel berichteten, dass die Taliban auch Busse anhielten, die Evakuierte über die Grenze ins benachbarte Pakistan brachten, und sie zwangen, umzukehren. Nach einer Vereinbarung zwischen Berlin und Pakistan vom Juni dürfen ehemalige afghanische Beschäftigte Deutschlands auch ohne Pass nach Pakistan einreisen.
Die Taliban übernahmen im August 2021 die Kontrolle über Afghanistan, nachdem US-geführte ausländische Streitkräfte abgezogen waren. Dies führte zu einer chaotischen internationalen Evakuierungsoperation, bei der viele Menschen das Land in Eile verließen.
Rund 10.000 von Berlin zugesagte Afghanen warten nach Angaben der Bundesregierung noch auf ihre Ausreise. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte im Juni, Deutschland habe rund 21.000 schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan aufgenommen.
nm/aw (dpa, AFP, KNA)
Wannabe Internet-Spezialist. Alkohol-Nerd. Hardcore-Kaffee-Anwalt. Ergebener Twitter-Enthusiast.
+ There are no comments
Add yours