Zum ersten Mal haben Astronomen direkte Beweise dafür gefunden, dass die planetbildende Staubscheibe in einem Mehrsternsystem auseinandergerissen werden kann. Es ist daher sogar möglich, dass exotische Exoplaneten nicht auf einer Ebene wie im Sonnensystem entstehen könnten, sondern auf Ebenen, die um mehrere Sterne gegeneinander geneigt sind, schreiben die Astronomen. Ihre Analyse basiert auf Beobachtungen mit dem Very Large Telescope (VLT) und dem Atacama Large Millimeter / Submillimeter Array (ALMA) des European Southern Observatory ESO. Das untersuchte Sternensystem ist daher GW Orionis in einer Entfernung von 1300 Lichtjahren. Die Analyse, die von Forschern der britischen University of Exteter durchgeführt wurde, ist jetzt in Science verfügbar.
Exoplaneten kreuz und quer
Protoplanetare Scheiben wie die um GW Orionis auseinandergerissene bestehen aus Gas und Staub. Wenn dieses Ausgangsmaterial kollidiert und Klumpen bildet, bilden sich Planeten nach aktuellen Theorien. Um einen einzelnen Stern wie die Sonne herum scheint er größtenteils flach zu sein, und dann liegen alle acht Planeten im Sonnensystem auf einer Ebene. Nur der Zwergplanet Pluto umkreist unseren Heimatstern ziemlich schief. Die Studie legt nahe, dass dies möglicherweise nicht die Norm im Universum ist. Planetensysteme könnten daher mit sehr unterschiedlichen Umlaufbahnen im selben Sternensystem wesentlich vielfältiger sein.
Zu ihre Analyse Astronomen beobachteten GW Orionis elf Jahre lang, erklären sie. Dank der Instrumente der ESO hätten sie festgestellt, dass sich die drei Sterne des Systems in einer Ebene nicht gegenseitig umkreisen. Das Kugelinstrument machte sogar den Schatten sichtbar, als der zerrissene, schräge Teil der Scheibe den Rest davon wirft. Mithilfe von Computersimulationen entschieden sie, wie das System aussehen sollte, um Beobachtungen zu erklären. Die Anziehungskräfte der Sterne haben daher die Staubscheibe verformt und zerstört. Eine andere Gruppe von Astronomen war zu dem Schluss gekommen, dass nur ein Exoplanet, der sich bereits in der Staubscheibe gebildet hatte, erklären konnte, warum es ein Loch gab.
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Im schrägen Ring gebildete Exoplaneten umkreisen die Sterne in extrem verzerrten Bahnen, erklärt Alexander Kreplin von der University of Exeter. Er geht noch weiter und sagt voraus, dass Wissenschaftler mit zukünftigen Instrumenten viele Exoplaneten auf solchen abfallenden Umlaufbahnen entdecken werden, da mehr als die Hälfte der Sterne am Nachthimmel einen oder sogar mehrere Begleitsterne haben. Diese Populationen könnten dann beispielsweise mit dem Extrem Large Telescope der ESO entdeckt werden, das in einigen Jahren als weltweit größtes optisches Teleskop eingesetzt wird.
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(mho)
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