Im April 1991 wurde der große Diego Armando Maradona am Ende seiner gefesselt. Mit glasigen Augen und einem geschwollenen Gesicht sagte er in den Kameras: „Ich kann nicht mehr, ich will sterben.“
Sechs Wochen zuvor wurden in seinem Dopingtest nach einem Match seines SSC Napoli Spuren von Kokain gefunden. Maradona verließ dann Italien, floh nach Buenos Aires und zog schließlich dorthin. „Ich konnte den Hype nicht mehr ertragen. Nur das Kokain machte mein Leben im goldenen Käfig erträglich“, versuchte er sich zu rechtfertigen und zu retten, was noch gerettet werden konnte.
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Und tatsächlich muss das „Göttliche“ nach einem 15-monatigen Verbot durch die FIFA auf die Weltfußballbühne zurückkehren. Und er wäre fast in Deutschland gelandet – im Hamburger Sportverein.
Bruchhagen und ein windiger Bauunternehmer
Im Oktober 1992 hatte ein beliebtes Fußballmagazin die Überschrift: „Der Transferskandal des Jahres. Sportbild dokumentieren, wie der HSV ein Supergeschäft in den Sand gelegt hat. Ein mutmaßlicher Millionen-Dollar-Auftragnehmer, Kiels Johnny Solterbeck, wollte den argentinischen Weltmeister in die Hansestadt locken. Er vertraut auf die Zeitschrift „Der Spiegel“: ‚Ich gebe dem HSV einen Starspieler. Ich werde es alleine machen. ‚
Solterbeck hatte sich zuvor für ein neues Stadion in Holstein Kiel eingesetzt und Millionen versprochen. Einzige Voraussetzung: Der Veranstaltungsort muss nach seiner Mutter „Erika-Solterbeck-Stadion“ benannt sein.
Der Bauunternehmer wollte das Maradona-Abkommen mit einer unorthodoxen Idee umsetzen: Der Argentinier würde nur in Heimspielen eingesetzt. Der HSV hätte den Superstar freiwillig aufgegeben, wenn der Gegner nicht ausdrücklich um die Anwesenheit von Maradona gebeten hätte. „Er hätte nur in Auswärtsspielen gespielt, wenn wir uns die Einnahmen des Gastgebers geteilt hätten. Für den HSV mit Maradona gibt es automatisch 15.000 Zuschauer in anderen Stadien“, sagte der „enttäuschte“ Solterbeck nach dem fehlgeschlagenen Transfer.
Doch der damalige Geschäftsführer Heribert Bruchhagen wollte sich nicht mehr um den Bau des Bauunternehmers kümmern und weigerte sich fortan, Herrn. Begleitend zu Solterbecks Bühnenauftritten.
Maradona: Der Goldesel Sevillas
Der edle Patron von Kiel musste wenig später Insolvenz anmelden und Maradona ging nach Spanien. Die Tatsache, dass Solterbecks Idee, Argentinien in die Bundesliga zu holen, für den HSV finanziell gewesen wäre, geht aus den Zahlen des neuen Maradona-Klubs Sevilla FC hervor.
Die Spanier ließen den Weltstar tatsächlich kostenlos nach Hause liefern. Was wie ein Märchen aus 1001 Nights klingt, hat es bewiesen Sportbild dann Schritt für Schritt.
Sevilla zum Beispiel hatte die TV-Rechte für Maradonas erstes Spiel – übrigens gegen den FC Bayern München – für 2,3 Millionen Mark über die Agentur Dorna verkaufen. Das Spiel wurde in 48 Länder übertragen. Der Verein verdient 800.000 Punkte durch Perimeterwerbung und Sponsoring-Verträge. Sevilla se Hanfborg Nintendo Darüber hinaus wurden 1,48 Millionen Punkte für die Ausrichtung des Spiels gezahlt. Gesamteinnahmen aus dieser einen Begegnung: unglaubliche 4,58 Millionen Punkte. Der Maradona-Transfer wurde bereits vollständig finanziert.
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Leider wurde der argentinische Weltmeister nach nur 26 Spielen bei Sevilla FC erneut entlassen. Die Spanier hatten die Possen des kleinen Wunders trotz des sehr lukrativen Deals satt.
Aber nicht nur finanziell, sondern auch sportlich hat die Rechnung damals geklappt. Sevilla FC belegte in der Saison 1992/93 den siebten Tabellenplatz. Fünf Plätze besser als in der letzten Saison. Der HSV beendete übrigens eine unspektakuläre Saison mit einem eher unbefriedigenden elften Tabellenplatz.
Rückblickend werden die Menschen in der Hansestadt wahrscheinlich sagen: Schade. Ein wenig freier Glanz und Glanz würde dem HSV und der Bundesliga sicherlich nicht schaden.
Ben Redelings wurde 1975 im Rampenlicht des Bochumer Ruhrstadions geboren und ist Experte für die unterhaltsamen Momente des Fußballs. Sein aktueller Verkaufsschlager „Das neue Buch der Fußballwörter„verkauft sich buchstäblich wie das gekühlte Stadionbier. Als SPORT1-Kolumnist schreibt Ben regelmäßig über die“ Legends of Football „und“ Best of Bundesliga „.
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