Es war das Wissenschaftliche Nachrichten im September: Forscher finden Spuren des Lebens auf der Venus, berichtet viele Medien. Astronomen der Universität Cardiff haben bereits Hinweise auf das Molekül Monophosphin in der Atmosphäre des Planeten gefunden. Die Substanz ist ein Stoffwechselprodukt von Bakterien und wurde daher als Hinweis auf das Leben genommen.
Ob es wirklich auf der Venus zu finden war, war bereits im September zweifelhaft. Die Forscher an der Welsh University in Cardiff diskutierten nie darüber, sondern sprachen nur von einer „abnormalen und ungeklärten Chemie“, die sie entdeckten. Bisher ist kein Mechanismus bekannt, bei dem Monophosphin auf der Venus gebildet wird. Es machte auch andere Forscher misstrauisch.
Jetzt hat eine Gruppe unter der Leitung des Astronomen Ignas Snellen von der Universität Leiden die Daten des Alma-Teleskops, das bereits für die erste Venus-Studie verwendet wurde, und analysierte die Ergebnisse erneut, bevor sie in einer Fachzeitschrift veröffentlicht wurden. im Netz sitzen. „Der Zweck dieser Arbeit ist es, die statistische Zuverlässigkeit durch unabhängige neue Analysen zu bewerten“, schreibt das Team.
Ergebnis nicht gültig?
Die Forscher haben zunächst durch Analyse der Frequenzen der vom Alma-Teleskop eingefangenen Lichtwellen festgestellt, dass sich Monophosphan in der Atmosphäre der Venus befindet. In der sogenannten Spektroskopie ziehen Astronomen Schlussfolgerungen über die chemische Zusammensetzung von Atmosphären. Sie müssen die Daten jedoch statistisch auswerten, was anhand verschiedener Parameter möglich ist.
Die Forscher der Universität Cardiff haben Parameter ausgewählt, die das für Monophosphan erforderliche Signal besonders hervorheben. Trotz dieses Ansatzes reichte die Auslenkung gerade aus, um sie zuverlässig vom Hintergrundrauschen zu unterscheiden.
Bei der Neuberechnung mit anderen Parametern entdeckten die niederländischen Forscher ein Signal in den Daten, das auf Monophosphin hinweisen könnte. Laut den Wissenschaftlern ist das Ergebnis jedoch statistisch nicht signifikant. Man könnte auch sagen, dass das Signal zu schwach ist, um als Beweis interpretiert zu werden.
Debatte über den Umgang mit angeblichen Lebensspuren
„Wir stellen fest, dass die veröffentlichten Daten keine statistischen Belege für Monophosphin in der Atmosphäre der Venus liefern“, schließen die Forscher. Wie beim Originalpapier muss Ihr Papier jetzt von unabhängigen Experten geprüft werden. Nur dann wird bekannt, welche Forschungsgruppe richtig ist.
Darüber hinaus können neue Messungen mit dem Alma-Teleskop helfen, die Ergebnisse zu bestätigen. Aufgrund der Koronapandemie liegen derzeit jedoch keine Messungen in der Einrichtung vor.
Die Aufregung über die Venus-Sensation hat kürzlich unter Astronomen Diskussionen darüber ausgelöst, wie der Öffentlichkeit die ersten Anzeichen einer Situation vermittelt werden können. Die Wissenschaft lebt davon, Forschung öffentlich zu machen, damit sie in der Fachwelt diskutiert werden kann. Es kann jedoch vorkommen, dass sie außerhalb der Expertendebatten überinterpretiert werden.
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