BERLIN – Bundeskanzler Olaf Scholz versuchte am Freitag, eine Sicherheitslücke herunterzuspielen, die es einem Fremden ermöglichte, den Sozialdemokraten auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens zu küssen.
„Menschen, die mich begrüßen und grüßen, berühren mich nie besonders“, sagte Scholz, als er auf einer Pressekonferenz in Tallinn, der estnischen Hauptstadt, auf den Vorfall angesprochen wurde.
„Das ist völlig normal und ich fand diese Situation auch nicht dramatisch“, sagte Scholz über die überraschende Begegnung am Mittwochabend.
Doch die Fehler, die es dem Mann ermöglichten, ungehindert auf die Kanzlerin zuzugehen, sorgten bei den Sicherheitskräften für Bestürzung.
Der Mann fuhr in einem dunklen Audi und konnte sich im Anschluss an eine Veranstaltung in der Europäischen Zentralbank anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens dem Konvoi von Herrn Scholz auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen anschließen.
Nachdem er die Sicherheitskontrolle am Flughafen passiert hatte, stieg der Mann aus dem Fahrzeug, schüttelte dem Kanzler die Hand und legte seine Arme um Herrn Scholz.
„Ein Vorfall wie dieser darf nicht passieren“, sagte Innenministerin Nancy Faeser am Rande einer Veranstaltung mit ihrem tschechischen Amtskollegen an der Grenze zwischen den beiden Ländern.
„Die Beteiligten werden nun genau ermitteln, was passiert ist und wo die Fehler gemacht wurden, um sie in Zukunft zu vermeiden“, sagte Frau Faeser.
Für die Sicherheit der Kanzlerin ist grundsätzlich das Bundeskriminalamt (BKA) zuständig, unterstützend waren am Mittwoch auch die Landespolizisten dabei.
Herr Scholz selbst verteidigte die Arbeit seiner Schutzbeauftragten.
„Die Polizei macht einen guten Job, ich fühle mich sicher“, sagte er.
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