Bundesregierung weist auf kleinere Menschenmengen oder leere Stadien hin

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Die Bundesregierung hat vorgeschlagen, den großen Andrang bei Sportveranstaltungen am Montag nach einem Wochenende mit einem Bundesligaspiel im leeren Stadion und einem weiteren mit 50.000 Zuschauern zu reduzieren.

Deutschland überlässt die Politik zu Sportveranstaltungen während der Coronavirus-Pandemie den Landesregierungen, es wird jedoch ein einheitlicherer Ansatz gefordert.

Leipzig hatte am Sonntag sein erstes Bundesligaspiel der Saison in einem leeren Stadion und verlor mit 1:3 gegen Bayer Leverkusen, weil sein Heimatland Sachsen die höchsten Infektionsraten Deutschlands aufweist. Am Vortag durfte Köln beim 4:1-Sieg über Lokalrivale Borussia Mönchengladbach 50.000 Menschen besuchen.

Einige andere Staaten erlaubten Menschenmengen, jedoch mit stark reduzierter Kapazität. Im ganzen Land ist der Zugang in der Regel auf Personen mit Impfnachweisen oder Nachweisen, dass sie sich kürzlich von einer Coronavirus-Infektion erholt haben, beschränkt.

Der Sprecher der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel, Steffen Seibert, sagte, es sei „wirklich schwer zu verstehen, warum sich 50.000 Menschen in einem Fußballstadion versammeln, selbst wenn es genehmigt wird“, zu einer Zeit, in der Experten sagen, Kontakte sollten reduziert werden.

„Diese Ungleichheit zwischen den Bundesländern in der Pandemie bei Großveranstaltungen – die nicht nur den Sport, sondern auch andere Großveranstaltungen betreffen – ist wirklich unbefriedigend“, sagte Steve Alter, Sprecher des Innenministeriums. Der scheidende Innenminister Horst Seehofer spreche seit Wochen von einer Reduzierung, fügte Alter hinzu.

Die unterschiedlichen Ansätze seien „ein Zeichen für (Seehofer), dass es sinnvoll sein könnte, auf Bundesebene darauf zu reagieren“, sagte Alter.

Die scheidende Regierung wird voraussichtlich nächste Woche zurücktreten, Seehofers Partei wird in die Opposition gehen. Die kommende Koalition hat noch keinen Nachfolger ernannt.

Einige Regionalpolitiker gehen sogar noch weiter. Der baden-württembergische Landeshauptmann Winfried Kretschmann hat am Montag in einer Stellungnahme der dpa-Agentur angekündigt, Sportgroßveranstaltungen „massiv einzuschränken oder zu verbieten“. Bremens Innenminister Ulrich Mäurer hatte vergangene Woche vorgeschlagen, die Fußballsaison ganz auszusetzen.

Die europäischen Länder haben völlig unterschiedliche Ansätze verfolgt, um Menschenmengen bei Sportveranstaltungen zuzulassen, wenn der Winter beginnt und die Fälle von Coronavirus zunehmen. Die englische Premier League spielt bisher die gesamte Saison vor vollen Hallen ohne Impf- oder Testpflicht für Fans. Die Niederlande sind diesen Monat für Sportveranstaltungen in leere Stadien umgezogen.

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Urs Kühn

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