Der Fachrat will die Berliner Schulen reformieren

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Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat von Anfang an eines klargestellt: „Es geht nicht um Geld.“ Nach Hamburg gibt Berlin im nationalen Vergleich das meiste Geld aus.

Was können wir tun? War die erste Frage am Mittwoch, als die von Scheeres beauftragte Expertenkommission ihre mit Spannung erwarteten Ergebnisse vorstellte.

„Wir haben uns stärker als in jedem anderen Bundesland mit dem Bildungssystem befasst“, sagte der Kieler Forscher Olaf Köller, bevor er seine Vorschläge einreichte. Scheeres drückte ein „großes Kompliment“ dafür aus, dass sie ihre Hände so gepackt hatte. Es war „riskant“.

Das klare Mandat: Empfehlungen abgeben, die sich auf die Schüler konzentrieren. Ziel sollte es insbesondere sein, den Prozentsatz der Studierenden ohne Abschluss zu verringern und die Mathematik- und Sprachleistung zu verbessern.

„Warum ist es trotz der großen Anstrengungen nicht möglich, die Ergebnisse zu verbessern?“, Sagte Köller unter Bezugnahme auf die Ausgangsfrage. Eine erste Antwort: Es ist nicht verbindlich genug, was aus einem Programm kommen soll.

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Es wird viel Geld ausgegeben, aber das Engagement reicht nicht aus, um die Programmziele zu erreichen. „Am Ende des Tages muss man sich um den Unterricht kümmern“, ist Köllers Ausgangspunkt.

Sie können den vollständigen Bericht lesen Hier Herunterladen.

Die Empfehlungen der Kommission:

  • In den Kindertagesstätten müssen das Sprachtraining und der Unterricht in mathematischen Konzepten so verbessert werden, dass eine „verbindliche Förderung schulbezogener Fähigkeiten“ möglich ist.
  • Weg von der Geldverteilung „mit der Gießkanne“. Stattdessen sollten Kindertagesstätten und Schulen mit besonders schwierigen Umständen ins Visier genommen werden.
  • Der persönliche Schlüssel in den Kindertagesstätten muss verbessert werden.
  • Die Schulaufsicht sollte sich mehr auf die Schulen konzentrieren, die Probleme haben: Sie sollte insbesondere den externen Unterricht bewerten. Nach Einschätzung der Schulinspektoren sollte die Leistung der Schüler eine größere Bedeutung haben.
  • Die Anzahl der Klassentests kann beibehalten werden. Die Prüfung für das Zertifikat für den Schulabschluss (MSA) sollte nur freiwillig in der High School abgelegt werden.
  • Mehr Engagement, um die Schüler mit spezifischen Ineffizienzen gezielt zu unterstützen. In der elften Klasse muss der Lernfortschritt untersucht werden, um die Notwendigkeit des Aufholens besser erkennen zu können.
  • Zu viele Schüler betreten die High School, deren Leistung nicht gut genug ist. Um sie zu „stärken“, sollten die Hauptfächer der Klassen 9 und 10 nicht mehr auf unabhängige Weise unterrichtet werden, sondern von Lehrern, die die Fächer ebenfalls studiert haben. Mit einer Note 5 im Hauptfach wäre es nicht mehr möglich, in die oberste Ebene des Fitnessstudios zu wechseln.
  • Die Ausbildung von Anwälten für Schüler sollte mit der Fort- und Weiterbildung von Lehrern und dem Zentrum für Sprachunterricht und der iMint-Akademie in einem staatlichen Institut kombiniert werden. Die Kommission stützt sich auf das Beispiel von Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg.
  • Professoren müssen speziell für die Lehrerausbildung an Universitäten ernannt werden.
  • Diagnose- und Unterstützungsfähigkeiten in Deutsch und Mathematik sollten in Lehrerausbildungskursen stärker berücksichtigt werden: „Die Lehrerausbildung sollte konsequent auf die Professionalisierungsbedürfnisse künftiger Lehrer ausgerichtet sein“, heißt es.
  • Begleitend zur Bildungsverwaltung sollte eine Bildungskommission für Berlin eingerichtet werden. Die Bildungsverwaltung muss ebenfalls neu organisiert werden.

Die Schulinspektion muss sich auf Problemschulen konzentrieren, erklärte FU-Professor Felicitas Thiel. Darüber hinaus sollte es den Schulen möglich sein, die Inspektoren „auf Ad-hoc- und freiwilliger Basis“ zu ersuchen.

Die Senatorin für Bildung hat angekündigt, dass sie für diesen Vorschlag offen sein wird. Gleiches gilt für eine Reihe anderer Empfehlungen der Kommission – auch für die Abschaffung der MSA an Gymnasien.

Die Barrieren für das Abitur in Berlin wurden abgebaut. Die Kommission empfiehlt, dass sich die Dinge ändern.Foto: Foto Allianz / dpa +++ dpa-Bildfunk

Berlins Ausgangsposition

  • Die Zahl der Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, liegt deutlich über dem nationalen Durchschnitt und beträgt 7,2 Prozent. In den Vorjahren sei die Zahl deutlich höher gewesen, betonte Scheeres.
  • Nach dem IQB Education Trend 2018 erreichen 33,9% der Berliner Studierenden nicht den Mindeststandard in Mathematik, verglichen mit 24,3% im Landesdurchschnitt.
  • Im Jahr 2016 verzeichnete die IQB-Ausbildung 20% ​​der Viertklässler in Berlin, die den Mindeststandard in Deutsch nicht erfüllten, verglichen mit 12,5% der Schüler im ganzen Land.

Die Expertenkommission

Neben dem pädagogischen und psychologischen Köller umfasst die Expertenkommission sieben weitere Wissenschaftler, von denen jeder das Fachwissen ihrer Disziplinen einbringt, wie z Michael Becker-Mrotzek für deutsche Didaktik.

Der Hamburger Landesrat wurde zum Berater und Moderator des Ausschusses ernannt. D. Michael Voges (SPD), der eng mit Köller zusammenarbeitet. Die sechs weiteren Experten sind Felicitas Thiel und Yvonne Anders (beide Freie Universität), Susanne Viernickel (Universität Leipzig), Susanne Prediger (TU Dortmund) und Kai Maaz (Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Information).

Eine „Übungskommission“ mit Vertretern von Eltern, Schulkindern und Lehrern sowie der GEW sowie den Wirtschaftsverbänden und der Dachorganisation für Kinder- und Schulkindergeschäfte half den Experten ebenfalls.

Wolfram Müller

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