BERLIN – Bundesfinanzminister Christian Lindner könnte wegen des Vorwurfs eines Interessenkonflikts wegen Korruption ermittelt werden.
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft erwägt, Lindners parlamentarische Immunität aufzuheben und ein Ermittlungsverfahren wegen seiner Verbindungen zur BBBank einzuleiten. Im vergangenen Jahr hielt Lindner eine Rede bei einem Bankempfang, nachdem er einen Kredit vom Kreditgeber erhalten hatte.
Das bestätigte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft Medienberichte zu der Sache und teilte POLITICO mit, dass der Ablauf „in solchen Fällen üblich“ sei und die Geschäftsstelle „keine Aussage über das Vorliegen eines Anfangsverdachts machen“ werde.
Je nach Ausgang eines laufenden Ermittlungsverfahrens würde eine Mitteilung an den Bundestagspräsidenten ausreichen, um ein umfassendes Ermittlungsverfahren einzuleiten, so der Sprecher.
Spiegel Das Magazin berichtete erstmals im Oktober 2022 über Lindners Engagement bei der BBBank.
Dem Bericht zufolge kaufte Lindner im Januar 2021 eine Immobilie in Berlin für 1,65 Millionen Euro und nahm ein Darlehen in Höhe von 2,35 Millionen Euro zur Deckung von Anschaffungs- und Renovierungskosten auf. Im Juni 2022, kurz vor der Aufnahme eines weiteren 450.000-Euro-Darlehens, drehte Lindner ein dreiminütiges Video, um es auf der 100-Jahr-Feier der BBBank zu zeigen.
Laut dem Drehbuch des Videos, das POLITICO vorliegt, begann Lindner seine Rede mit den Worten: „Ich liebe die BBBank von Grund auf.“
Trotz einiger Deutsche Medienberichte mit dem Hinweis, der Minister habe „anscheinend verschwiegen“, einen Kredit bei der Anstalt aufgenommen zu haben, Lindner habe vor seiner Tätigkeit als Minister bei der Bank gearbeitet und sei für seine Auftritte bezahlt worden, Informationen liegen dem Bundestag vor Webseite.
Lindners Anwalt wies im Oktober den Vorwurf der Vermischung privater und behördlicher Interessen zurück und sagte, es bestehe „kein persönlicher, inhaltlicher oder gar zeitlicher Zusammenhang zwischen der erbetenen Begrüssung des Beamten und der privaten Immobilienfinanzierung.
Am Sonntagabend wies der Anwalt die Vorwürfe erneut zurück und sagte, die Wohnungsfinanzierung sei lange vor Lindners Amtsantritt gesichert gewesen.
Lindner selbst retweetet a Prüfbericht in der FAZ-Zeitung, die die Aussagen seines Anwalts präsentierte.
Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte am Montag, das Ministerium sei sich der vorläufigen Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft nicht bewusst und lehnte es ab, sich zu den Maßnahmen der Staatsanwaltschaft zu äußern.
Der Antrag der Bank auf ein Video sei auf der Leitungsebene des Ministeriums behandelt worden, sagte der Sprecher und fügte hinzu, dass sich Lindner bei der Beschlussfassung freiwillig den Compliance-Maßnahmen des Ministeriums für private Finanztransaktionen unterworfen habe.
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