Deutscher Islamlehrer-Lizenz entzogen, weil er zu liberal ist News | DW

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Einer seiner Kollegen sagte am Samstag einer Zeitung in einer Zeitung, ein deutscher Islamwissenschaftler habe seine Lizenz wegen seiner „liberalen theologischen Überzeugungen“ abgelehnt.

Die Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter bekundete die Unterstützung von Abdel-Hakim Ourghi, der seit fast einem Jahrzehnt den Lehrstuhl für Islamische Theologie an der Universität Freiburg leitet.

Im vergangenen Monat lehnte der 53-jährige Ourghi seine „Ijaza“ (Lizenz zur Ausbildung von Islamlehrern) der Stuttung Sunnitischer Schulrat mit Sitz in Stuttgart ab.

Die Stiftung wurde 2019 mit der Verantwortung für den Islamunterricht im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg gegründet.

Die Entscheidung hat Anlass zu Vorwürfen gegeben, dass das Bewerbungsverfahren dazu genutzt wird, liberal gesinnte Theologieprofessoren einzuschüchtern.

„Herr Ourghi ist promovierter islamischer Theologe und unterrichtet seit vielen Jahren islamischen Religionsunterricht“, sagte Schröter der Boulevardzeitung. Bild. „Die Annahme, er sei technisch untauglich, entbehrt daher jeder Grundlage.“

Es sei daher klar, dass „der Dozent aufgrund seiner liberalen theologischen Überzeugungen von der Universität entfernt wurde“, fügte sie hinzu.

Ein Befürworter des „liberalen Islam“

Ourghi erwähnt eine liberale Form des Islam, die den Ansichten vieler konservativer Praktizierender widerspricht.

So veröffentlichte er beispielsweise eine Dissertation über friedliche und geschlechtsspezifische Religionspraxis und warnte angehende Religionslehrer in seinen Seminaren vor dem politischen Islam und dem, wie er es nennt, „überholten Ansichten konservativer Wissenschaftler“.

Zu seinen Büchern gehören Du musst kein Kopftuch tragen und Reform des Islam: 40 Dissertationen.

„Weil ich für einen säkularen und liberalen Islam eintrete, wollen sie mich loswerden“, sagte Ourghi. Die Welt Zeitung Freitag.

Ourghis „nicht anerkannte“ Qualifikationen

Einen konkreten Grund für die Ablehnung nennt die Stiftung nicht, seine akademischen Leistungen werden aber „nicht im Sinne des Ijaza-Ordens anerkannt“.

Universitätsprofessoren, die Lehrkräfte für islamische Religion ausbilden, benötigen laut Stiftungsordnung ein Studium der Islamischen Theologie oder Religionspädagogik oder einen gleichwertigen Abschluss.

Ourghi ist jedoch in islamischer Theologie promoviert, denn Studiengänge im islamischen Religionsunterricht gibt es in Deutschland noch nicht lange.

Das Kultusministerium Baden-Württemberg verteidigte die Entscheidung jedoch noch.

Ein Ministeriumssprecher sagte, es sei verfassungswidrig, Partei zu ergreifen, da die Stiftung eine öffentliche Einrichtung sei.

Ijaza als Machtinstrument ‚

„Die Ijaza dient der Stiftung als Machtinstrument“, sagte Ourghi Die Welt. „Hier geht es um eine Warnung an meine Kollegen: Entweder Sie vertreten das, was wir wollen und geben auf, oder Sie dürfen nicht mehr unterrichten.“

Mindestens ein deutscher Politiker ist ihm jetzt zu Hilfe gesprungen.

„Offensichtlich versuchen reaktionäre Kräfte, einen anerkannten islamischen Gelehrten loszuwerden“, sagte Christoph de Vries, Mitte-Rechts-Richter vom CDR.

„Ich hoffe, dass die Landesregierung diesen unglücklichen Wirren ein Ende setzt, die Freiheit der Wissenschaft verteidigt und sich vor Ourghi schützt.“

Gegen den Antrag von Ourghi kann nun Berufung eingelegt werden.

Wolfram Müller

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