Die deutsche Regierungskoalition hat am Freitagabend einen Kompromiss zu einem umstrittenen Energiegesetz erzielt, das die Installation neuer Gas- und Ölheizungen ab Anfang nächsten Jahres verbietet, aber das Abkommen enthält wichtige Ausnahmen und Übergangsfristen.
Demnach muss ab dem 1. Januar 2024 jede neu installierte Heizungsanlage zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Der Kompromiss enthält eine Reihe von Ausnahmen, führt Übergangsfristen ein und beinhaltet eine gezielte finanzielle Unterstützung, Süddeutsche Zeitung gemeldet.
Das Gesetz werde „einen verpflichtenden Umstieg auf erneuerbare Wärme herbeiführen“, teilten Bundeswirtschafts- und Bauministerien mit.
Der Koalitionsvertrag zu den Details des Gesetzentwurfs, der noch den Ländern zur Beratung vorgelegt und vom Kabinett gebilligt werden muss, kommt zustande, nachdem sich die Regierung am Dienstagabend nach 30-stündigen Verhandlungen auf ihre künftige Klimapolitik geeinigt hat. Deutschland Zielpunkte 2045 klimaneutral sein.
Die Vereinbarung verwirft einen ersten Plan, wonach alte Öl- und Gasheizungen, die nach 2024 ausfallen, durch moderne Heizsysteme ersetzt werden sollen. Stattdessen wird kurzfristig die Nachrüstung eines Öl- oder Gaskessels erlaubt, sofern die Heizungsanlage mit neuer Technik ergänzt wird, um das 65-Prozent-Ziel innerhalb von drei Jahren zu erreichen.
Die 65-Prozent-Erneuerbare-Energien-Vorgabe gilt nicht für Hausbesitzer, die über 80 Jahre alt sind. In diesen Fällen tritt es erst bei Vererbung oder Verkauf des Eigenheims mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren in Kraft.
„Das Gesetz stellt einen weiteren Sektor auf Klimaneutralitätskurs und wir ermöglichen einen pragmatischen Übergang“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck.
„Es wird ambitionierten Klimaschutz geben“, sagte Finanzminister Christian Lindner, „der durch verschiedene Technologien erreicht werden kann“. Er fügte hinzu: „Es wird keine Fixierung auf Wärmepumpen geben; moderne Gasheizungen zum Beispiel werden weiterhin erlaubt sein.“
Der Gesetzentwurf räumt einer Alternative zu alten Gas- und Ölheizungen wie Wärmepumpen keinen Vorrang vor anderen ein.
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