BERLIN – Deutschland hat am Samstag weitere Einzelheiten über Pläne zum Bau seiner ersten Terminals für verflüssigtes Erdgas bekannt gegeben, um sich von seiner Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen.
Die Terminals sind der jüngste Schritt in Berlins Diversifizierungsbemühungen, die in den letzten Tagen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine dringend verstärkt wurden. Deutschland bezieht rund 55 % seines Gases aus Moskau und hat sich lange gegen eine Diversifizierung der billigen und reichlich vorhandenen russischen Energieversorgung gewehrt.
Deutschland hat letzte Woche das 11-Milliarden-Dollar-Projekt Nord Stream 2 gestoppt, das die Kapazität einer bestehenden Pipeline auf einer ähnlichen Route verdoppelt hätte. Die Regierung kündigte auch Gas- und Kohlespeicherpläne an und wies ihre Handelsplattform für den Gasmarkt an, LNG für 1,5 Milliarden Euro, umgerechnet 1,64 Milliarden US-Dollar, außerhalb Russlands zu kaufen.
Am Samstag gab das Wirtschaftsministerium bekannt, dass die staatliche Förderbank KfW mit dem deutschen Energieunternehmen RWE AG und dem niederländischen Gasinfrastrukturkonzern NV Nederlandse Gasunie eine Absichtserklärung zum Bau eines LNG-Terminals in der nördlichen Hafenstadt Brunsbüttel unterzeichnet hat. Gasunie wird das Terminal betreiben.
„Wir müssen unsere Abhängigkeit von russischen Importen so schnell wie möglich reduzieren“, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. „Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine macht das zwingend.“
Das LNG-Terminal Brunsbüttel wird über eine jährliche Regasifizierungskapazität von 8 Milliarden Kubikmetern verfügen. Es wird schließlich aufgerüstet, um Wasserstoffderivate wie Ammoniak zu verarbeiten, sagte das Ministerium. Einen Zeitplan für die Fertigstellung des Projekts nannte er nicht.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat angekündigt, dass das Land ein weiteres LNG-Terminal in Wilhelmshaven an der Nordsee beschleunigen wird. Die lokalen Behörden haben begonnen, Pläne für den Projektstandort zu erörtern, und das Terminal könnte innerhalb von drei Jahren betriebsbereit sein.
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