Deutschland will klarere EU-Schuldenregeln, um die Ausgaben einzudämmen

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BERLIN (Reuters) – Deutschland will, dass die Regeln der Europäischen Union zu den Schulden der Mitgliedsstaaten strenger durchgesetzt werden, sagten Regierungsquellen am Freitag und skizzierten die von Berlin angestrebten Reformen.

Die Regeln sollten klarer definiert werden, anstatt unerreichbare Ziele zu setzen, die für Interpretationen offen sind, sagte eine Regierungsquelle in Berlin.

Ziel sei es, die während der Coronavirus-Pandemie stark gestiegenen Defizite abzubauen und gleichzeitig Puffer zum Schutz vor künftigen Krisen aufzubauen, sagte die Quelle und fügte hinzu: „Schulden können nicht die Lösung aller Probleme sein“.

Die Bundesregierung strebt an, bei den Gesprächen zur Reform der Schuldenregeln des 27-köpfigen Blocks eine führende Rolle zu übernehmen, und verweist auf Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds, der OECD und der Europäischen Kommission, die Ausgaben einzuschränken.

Die bestehenden EU-Regeln begrenzen die Neuverschuldung auf 3 % der Wirtschaftsleistung und die Gesamtverschuldung auf 60 %, bleiben aber wegen der Pandemie ausgesetzt.

Finanzminister Christian Lindner sagte, die EU-Mitgliedstaaten sollten ihr jährliches strukturelles Defizit grundsätzlich unter 0,5 % der Wirtschaftsleistung halten oder sich zumindest diesem Ziel annähern.

„Mein Vorschlag … zielt darauf ab, diese mittelfristigen Haushaltsziele verbindlich zu machen“, sagte er gegenüber dem Handelsblatt vom Donnerstag.

Ein bei Reuters eingesehenes Dokument, in dem die Berliner Vorschläge skizziert wurden, betonte auch die Bedeutung nachhaltiger Investitionen für Wachstums- und Klimaziele, sagte jedoch, dass es umso notwendiger sei, den Zustand der öffentlichen Finanzen zu verbessern.

(Berichterstattung von Christian Kraemer; Schreiben von Rachel More; Redaktion von Matthias Williams und Frances Kerry)

Urs Kühn

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