BERLIN
Die deutsche Hauptstadt Berlin und die östlichen Regionen sind mit Benzinknappheit und hohen Kraftstoffpreisen konfrontiert, da russisches Öl seit dem 1. Januar nicht mehr nach Europa fließt.
Die bisher ausschließlich mit russischem Pipelineöl belieferte PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt läuft aufgrund des Lieferrückgangs laut Business Insider nur noch zu etwa 50 Prozent ausgelastet.
Die reduzierte Produktion zeigt Wirkung. Dies spiegelt sich bereits in den Ausführungen zum bundesweiten Durchschnitt des Benzinpreises des nordöstlich von Berlin gelegenen Tanklagers Seefeld wider.
Er ist bereits in den ersten beiden Januartagen im Vergleich zur Vorwoche von 1,76 Euro pro 100 Liter auf 4,40 Euro pro 100 Liter gestiegen.
Zudem berichtete der Preisinformationsdienst Argus Media, dass es in der Region bereits einen Produktionsmangel bei Benzin gebe.
„Seit dem 2. Januar halten PCK-Aktionäre Benzin zurück“, so Argus Media.
Bei dem Ölkonzern, der PCK betreibt, arbeiten viele Mitarbeiter laut Business Insider derzeit sogar in Kurzarbeit.
Größere alternative Öllieferungen aus Polen und Kasachstan, wie von der deutschen Regierung angekündigt, stehen noch aus, fügt die Nachrichtenseite hinzu.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sind wegen des Krieges in der Ukraine angespannt. Berlin wirft Moskau Kriegsverbrechen vor, setzt die bilaterale Zusammenarbeit aus und verhängt schwere Wirtschaftssanktionen.
Vor Kriegsbeginn im Februar lieferte Russland fast 55 % des deutschen Erdgases und 35 % des deutschen Erdöls.
Die Regierungskoalition von Bundeskanzler Olaf Scholz hat beschlossen, die russischen Ölimporte bis Ende 2022 vollständig zu stoppen und die Gasimporte auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig Vereinbarungen mit Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten über den Import von verflüssigtem Erdgas zu treffen.
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