In seinem kürzlich erschienenen Jahresbericht 2022die baden-württembergische datenschutzbehörde prüfte, wie der einsatz von sensorik und kameratechnik zur verarbeitung personenbezogener daten führen kann, wenn die technik eingesetzt wird, um fahrzeugen zu ermöglichen, objekte zu erkennen und auszuweichen, und inwieweit personenbezogene daten im nachhinein an die fahrzeugführer weitergegeben werden.
Die baden-württembergische Datenschutzbehörde sagte, sie habe Mercedes-Benz besucht und ein von ihr entwickeltes automatisiertes Fahrsystem inspiziert, das eine Reihe von Technologien – von Light Detection and Ranging (LiDAR) über Radar-, Ultraschall- und Nässesensoren bis hin zu Kameras – einsetzt um Objekte in der Nähe des Fahrzeugs zu verfolgen.
Daniel Widmann, Experte für Datenschutzrecht in München von Pinsent Masons, sagte, dass die Ausführungen der Behörde in ihrem Jahresbericht einen Einblick in ihre aktuelle Position zur Datenverarbeitung im Rahmen von Assistenz- oder Selbstverwaltungssystemen geben.
„Bezüglich des Mercedes-Benz Systems hat die baden-württembergische Datenschutzbehörde positiv hervorgehoben, dass die auf dem digitalen Cockpit-Display angezeigten Daten auf die für den Fahrer relevanten Informationen reduziert werden und nicht eine einfache ungefilterte Zusammenfassung dessen ist, was das Auto sieht ‚ um sich herum“, sagte Widmann.
„Obwohl personenbezogene Daten zunächst im Moment der Erfassung verarbeitet werden können, konnte die Behörde in den an Bord verarbeiteten oder in der Kabine angezeigten Metadaten keine Hinweise auf Identifikatoren erkennen. Wenn die Daten sofort in Metadaten umgewandelt und die Original-Videosequenzen ohne technische Zugriffsmöglichkeit unwiederbringlich gelöscht werden, sei zweifelhaft, ob eine Verarbeitung personenbezogener Daten im Sinne der DSGVO stattfinde und somit die DSGVO anwendbar sei überhaupt die Daten. Auch bei Anwendung der DSGVO überwiegen die berechtigten Interessen an der Verarbeitung dieser Daten einen geringfügigen Eingriff in die Privatsphäre der betroffenen Personen“, sagte er.
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