BERLIN (Reuters) – Ein Verbot bestimmter Komponenten durch die chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE könnte erhebliche Auswirkungen auf das deutsche Mobilfunknetz haben, wenn sie in größerem Umfang ersetzt werden müssen, heißt es in einem Schreiben des deutschen Wirtschaftsministeriums, das Reuters vorliegt.
Die Bundesregierung führt derzeit eine Überprüfung von Telekommunikationstechnikanbietern durch, die nach eigenen Angaben nicht auf bestimmte Hersteller abzielt.
Sollten aufgrund eines Verbots oder einer Verordnung umfangreiche Änderungen erforderlich sein, „ist mit erheblichen Auswirkungen auf den Betrieb der Mobilfunknetze und die Erfüllung der Versorgungsauflagen zu rechnen“, heißt es in dem Schreiben des Wirtschaftsausschusses an den Bundestag .
Die genauen Auswirkungen auf Mobilfunkbetreiber und andere Wirtschaftsakteure seien nicht abzuschätzen, fügte das Ministerium hinzu, da dies von Einzelentscheidungen sowie Übergangsfristen abhänge.
Die Überprüfung durch die Regierung könnte dazu führen, dass Betreiber aufgefordert werden, bereits in 5G-Netze eingebaute Komponenten zu entfernen und zu ersetzen. Nach geltendem Recht würden sie keine Entschädigung erhalten.
Kritiker von Huawei und ZTE sagen, dass ihre engen Verbindungen zu Pekings Sicherheitsdiensten bedeuten, dass ihre Einbettung in Mobilfunknetze chinesischen Spionen und sogar Saboteuren Zugang zu lebenswichtiger Infrastruktur verschaffen könnte.
Huawei, ZTE und die chinesische Regierung weisen solche Behauptungen zurück und sagen, sie seien von einem protektionistischen Wunsch motiviert, nicht-chinesische Wettbewerber zu unterstützen.
(Berichterstattung von Andreas Rinke; Schreiben von Miranda Murray; Redaktion von Jason Neely)
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