Stornierte Lufthansa-Flüge: 650.000 Kunden warten auf Rückerstattung

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650.000 Lufthansa-Kunden warten noch auf eine Rückerstattung stornierter Flugtickets. Nach Angaben der Fluggesellschaft belaufen sich die ausstehenden Forderungen auf fast 300 Millionen Euro.

Rund 650.000 Lufthansa-Kunden, deren Flüge in der Corona-Krise abgesagt wurden, warten noch auf ihren Kaufpreis. Nach Angaben der Fluggesellschaft arbeitet sie pauschal daran, die verbleibenden Rückerstattungsanträge zu bearbeiten. Aufgrund des zunehmenden Personaleinsatzes können Sie derzeit ca. 1700 Vergütungsanträge pro Stunde bearbeiten. Laut Lufthansa belaufen sich die ausstehenden Forderungen nun auf knapp 300 Millionen Euro.

Da sich die Flugpläne aufgrund geltender Reisebeschränkungen weiter ändern, wird es auch in Zukunft unvermeidbare Flugstornierungen geben. Infolgedessen wird die Zahl der öffentlichen Erstattungsanträge nach Angaben der Fluggesellschaft wahrscheinlich nie auf Null sinken. Bisher wurden im Konzern 7,3 Millionen Tickets mit einem Gesamtvolumen von 3,2 Milliarden Euro erstattet.

Klage der Verbraucherberatungsstelle Baden-Württemberg anhängig

Da sie monatelang nicht mit der Entschädigung für stornierte Flugtickets Schritt halten konnte, wurde sie kürzlich von der Verbraucherberatungsstelle Baden-Württemberg verklagt. Dem ging eine Warnung der Befürworter der Verbraucher voraus: Lufthansa informierte ihre Kunden nicht über ihre Rechte, verweigerte das Recht auf schnelle Entschädigung und erstattete den Flugpreis nicht innerhalb von sieben Tagen. Da das Unternehmen nicht auf die Warnung reagierte, folgte die Klage.

Seit dem Ausbruch der Corona-Krise und den damit verbundenen Reisewarnungen musste Lufthansa Millionen von Flügen – und damit Tickets – stornieren, doch nach eigenen Angaben konnte die Entschädigung nicht rechtzeitig erfolgen. Ende Juli kündigte der Konzernvorstand an, alle Ticketpreise innerhalb von vier bis sechs Wochen zu erstatten.

Neun Milliarden Euro staatliche Hilfe

Die Lufthansa, die weitgehend von der Corona-Krise betroffen war, und ihre Konzernmarken erhielten insgesamt neun Milliarden Euro, um einen Zusammenbruch zu verhindern. Vor diesem Hintergrund wurde das Unternehmen seit langem für seine schleppende Rückzahlungspolitik kritisiert.

Um die Stimmung der Kunden zu verbessern, kündigte Lufthansa Ende August an, bis Ende des Jahres auf die Sanierungsgebühren zu verzichten. Unabhängig von der staatlichen Unterstützung muss die Fluggesellschaft weiterhin einen strengen Sparmaßnahmen verfolgen und Arbeitsplätze abbauen.

Der Deutschlandfunk berichtete am 29. September 2020 um 11:39 Uhr darüber.


Wolfram Müller

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