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„Tatort“ aus Berlin
Ein geteiltes Land, allgemeines Leid: ein Thriller zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit
Die Berliner Kommissare Nina Rubin und Robert Karow untersuchen das Umfeld der Keller-Geschäftsdynastie. Ein Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs und historische Umstände teilten die Familie für drei Generationen.
- 4 von 5 Punkten
- Ein lehrreiches Stück Zeitgeschichte, begleitet von Familiendramen
Was ist falsch?
Der Berliner Bauunternehmer Klaus Keller (Rolf Becker) wurde an seinem 90. Geburtstag tot auf seiner Terrasse aufgefunden. Um seinen Hals trägt er ein Schild mit der Aufschrift: „Ich war zu feige, um für Deutschland zu kämpfen“. Kellers Firma hat ein Holocaust-Gedenkzentrum in Israel geplant. Ist das also ein antisemitischer Angriff? Kurz nach Klaus Keller starb auch sein Bruder Gert. Die beiden Männer teilten ein tragisches Schicksal, das die Familie drei Generationen lang prägte und zu zahlreichen Konflikten führte.
Warum lohnt sich dieser Tatort?
Die Wiedervereinigung ist das zentrale Thema dieses „Tatorts“ und wann ist es angemessener als der dreißigste Jahrestag der deutschen Einheit? Der Film zeigt eindrucksvoll, wie die deutsch-deutsche Abteilung Familien auseinandergerissen und zu widersprüchlichen Biografien geführt hat. Der Drehbuchautor Christoph Darnstädt geht noch weiter und diskutiert das Thema Schuld und Vergebung im Zusammenhang mit den NS-Verbrechen des Zweiten Weltkriegs. Es geht um die noch bestehenden Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, die Stärkung der rechten Parteien und oberflächlich um eine Familie, die die Geschichte geteilt hat.
Was stört?
Die Lösung des Falles scheint am Ende etwas theatralisch zu sein, da eigentlich schon früh klar ist, in welche Richtung es geht. Trotzdem ist es kein Thriller, zur Seite zu schauen. Man muss genau darauf achten, alle Feinheiten zu verstehen. Fans von „Tatort“ sollten sich auch an die Geschichte des Falles „Leben nach dem Tod“ erinnern, die letztes Jahr anlässlich des dreißigsten Jahrestages des Mauerfalls ausgestrahlt wurde. Es gab auch einen toten Rentner und einen Streit mit der deutsch-deutschen Geschichte.
Die Kommissare?
Dies ist ein Thema, das auch die Kommissare Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) persönlich betrifft. Rubin ist Jude, in Westdeutschland aufgewachsen, Karow stammt aus der ehemaligen DDR. Obwohl sie sich hauptsächlich um ihren Glauben und das Wohlergehen ihres Sohnes kümmert, zeigt Karow beim Essen mit seinen Eltern eine überraschend vertraute Seite. Tafelspitz wird serviert und die wunderbare Anekdote, dass der Superintendent Stretchhosen erst nach dem Fall der Mauer gekauft hat.
Ein- oder Ausschalten?
Der Film ist ein erfolgreiches „Tatort“ -Debüt der 35-jährigen Regisseurin Lena Knauss. Es lohnt sich einzuschalten.
Die Kommissare Karow und Rubin haben kürzlich in folgenden Fällen Folgendes erklärt:
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