In der vergangenen Woche streikten Tausende Hafenarbeiter in Hamburg und anderen deutschen Städten. Die Polizei griff sie an und die Gerichte versuchten, ihre Aktion zu verbieten. Als Reaktion darauf unterzeichneten über 3.000 Beschäftigte diese Petition, um ihr Streikrecht zu verteidigen. Sie können die Petition unterzeichnen Google Dokumente.
Petition: Gegen jede Einschränkung des Streikrechts!
Hafenarbeiter in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Brake und Wilhelmshaven sind am Donnerstag, den 14. Juli, für 48 Stunden in den Streik getreten. Dies ist der längste Hafenstreik seit über 40 Jahren in Deutschland. Der Zentralverband Deutscher Seehafenbetriebe (ZDS) hat Forderungen der Gewerkschaft ver.di in den letzten sechs Verhandlungsrunden ignoriert. Sie fordern einen Inflationsausgleich von derzeit rund 7,8 %, eine Gehaltserhöhung von 1,20 Euro pro Stunde und je nach Abteilung weitere Prämien bei einer Vertragslaufzeit von „einem Jahr“.
Nach den ersten Warnstreiks forderte der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Rainer Dulger, mit der Ausrufung des „nationalen Notstands“ ein Verbot von Arbeitsniederlegungen in den Häfen. Die Logistikunternehmen HHLA und Eurogate haben gegen den Streikaufruf einstweilige Verfügungen beantragt. Das Hamburger Arbeitsgericht genehmigte zwar den 48-Stunden-Streik, äußerte aber Zweifel an der formalen Rechtmäßigkeit des Streikaufrufs. Nach einer Einigung zwischen den Klägern und ver.di gilt bis zum 26. August ein „Friedensbund“ (also ein Streikverbot).
Als Mitglieder von ver.di und anderen Gewerkschaften können wir dem Druck der Konzerne nicht nachgeben und Einschränkungen unseres Streikrechts hinnehmen. Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann fordert ein Schlichtungsverfahren, das den Streik von oben abrupt beendet. Viele Hindernisse werden dem Hafenstreik in den Weg gelegt, um den Willen der Arbeiter zu brechen.
Dieser Versuch von Arbeitgebern, Streiks mit legalen Mitteln zu brechen, ist kein Einzelfall. In Nordrhein-Westfalen (NRW) beispielsweise versuchten Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes kürzlich, einen Krankenhausstreik gerichtlich untersagen zu lassen, wie sie es zuvor in Berlin getan hatten, indem sie Gewerkschaften im Gesundheitswesen verklagten.
Trotz der Einschränkung des Streikrechts versammelten sich Tausende Hafenarbeiter in Hamburg, um ihre Forderungen zu verteidigen. Ein Mitarbeiter von Eurogate Hamburg sagte: „Wir gehen auf die Straße, weil das Streikrecht verletzt wird.“ Während des Protests kam es zu Polizeigewalt und Festnahmen. Die Polizei schlug die Hafenarbeiter und setzte Pfefferspray gegen sie ein.
Gerade in Zeiten hoher Inflation ist es notwendig, dass Gewerkschaften streikfähig sind, um den Lebensstandard der Arbeiter zu erhalten. Wir lehnen daher jede Einschränkung des Streikrechts ab, sei es durch gerichtliche oder polizeiliche Maßnahmen. Wir verlangen:
1. die Abschaffung der „Friedenspflicht“!
2. keine Zwangsschlichtung! Lass die Arbeiter selbst über ihren Streik entscheiden!
3. für das uneingeschränkte Streikrecht in allen Arbeitskämpfen!
4. kein Vorgehen der Polizei gegen den Streik.
Solidarität mit Hafenstreiks! Unterzeichnen Sie die Petition unten.
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