17. Dezember 2020, 22:15 Uhr.
Paris (dpa) Jetzt wurde das französische Staatsoberhaupt getroffen: Macron hatte Symptome, ein Koronatest war positiv. Der Präsident hatte tatsächlich große Pläne für die kommende Woche. Und in den letzten Tagen hat Macron nicht alleine zu Hause gesessen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat positiv auf das Coronavirus getestet. Der 42-Jährige hatte zuvor die ersten Symptome gezeigt, teilte der Listenpalast mit. Macron wird sich daher sieben Tage lang gemäß den geltenden Vorschriften isolieren.
Er wird seine Arbeit von zu Hause aus fortsetzen. Macron hat in den letzten Tagen zahlreiche hochrangige französische und internationale Politiker getroffen. Einige von ihnen befinden sich derzeit in Quarantäne.
Französische Medien berichteten, dass der französische Premierminister Jean Castex sich als Kontaktfall isolieren würde. Er hat keine Symptome, wurde aber jetzt getestet. EU-Ratspräsident Charles Michel kündigte ebenfalls Selbstisolation an. Am Montag nahmen er und Macron an einer von der OECD organisierten Gedenkveranstaltung in Paris teil. Michel wurde am Dienstag zuletzt negativ getestet, sagte sein Sprecher. Auch der spanische Ministerpräsident Pedro Snchez hat an der Veranstaltung teilgenommen und will sich isolieren. Ein erster Test war negativ.
Macron litt unter Husten, Fieber und Müdigkeit. Seine Frau, Brigitte Macrons Büro, bestätigte der deutschen Presseagentur, dass es sich um einen Kontaktfall handelte, zeigte jedoch keine Symptome. Der 67-Jährige wurde am Donnerstag negativ getestet. Macron taucht schließlich am Donnerstagabend über einen Videolink auf einer Konferenz über Entwicklungshilfe auf und sieht etwas angeschlagen aus. Den Listen zufolge isolierte er sich in der Präsidentenresidenz von La Lanterne, und seine Frau wohnte im Listenpalast in Paris.
Macron wollte in der kommenden Woche tatsächlich in einen krisengeschüttelten Libanon reisen. Kürzlich organisierte er mit den Vereinten Nationen eine weitere Konferenz über Hilfsmaßnahmen für das Land. Diese Reise muss jetzt abgesagt werden.
Nach Macrons positivem Test gab es letzte Woche besondere Besorgnis über den EU-Gipfel in Brüssel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde nicht unter Quarantäne gestellt, sagte eine Sprecherin. Dein letzter Test war Montag. Dies ist Bundeskanzlerin Angela Merkel klar. Wie immer nach einem Europäischen Rat führte sie im Abstand von einigen Tagen einen PCR-Test durch. Das Ergebnis ist negativ, sagte ein Regierungssprecher.
Die Umstände des Präsidentenpalastes besagten, dass bei der Kabinettssitzung unter dem Vorsitz von Macron am Mittwoch die Entfernungsregeln eingehalten wurden und dass alle Teilnehmer Masken trugen. In diesem Zusammenhang besteht daher kein Kontaktfall. Am Montagabend traf Macron die Bürgerkonvention für das Klima. Macron empfing am Mittwoch auch den portugiesischen Premierminister Antonio Costa in Paris. Es hat jetzt einige Reisen abgesagt. Derzeit setzt er seine Arbeit mit Hilfe von Videokonferenzen fort, berichtet die Nachrichtenagentur Lusa.
Macron ist nicht das erste Staatsoberhaupt, das positiv auf das Coronavirus getestet wurde. US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Boris Johnson wurden ebenfalls getroffen. Johnson war im Frühjahr schwer an Covid-19 erkrankt und wurde vorübergehend auf der Intensivstation behandelt. Er wünschte Macron schnell alles Gute auf Twitter. Es tut mir leid zu hören, wie mein Freund Emmanuel Macron positiv auf das Virus getestet hat, schrieb er. Trump wurde auch im Krankenhaus wegen seiner Covid 19-Krankheit behandelt.
In Macrons persönlichem Generalstab befindet sich Jean-Christophe Perrochon, ein Chefarzt, der sich um die Gesundheit des Staatsoberhauptes kümmert. Perrochon stammt aus dem Gesundheitsdienst der Armee und hat bereits unter Macrons Vorgänger Franois Hollande im Lycee Palace gedient. Macron stammt aus einer Familie von Ärzten und interessiert sich immer für medizinische Themen. Bei öffentlichen Terminen trägt er immer eine Korona-Schutzmaske.
Frankreich wurde von der Koronapandemie schwer getroffen. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern gelten von Ende Oktober bis Anfang der Woche strenge Ausreisebeschränkungen. Seit Dienstag gibt es nur eine Art Abenduhr. Die Zahl der Neuinfektionen mit Korona ist in den letzten Wochen stark zurückgegangen. Sie sind jedoch seit einiger Zeit leicht gestiegen. Bisher sind in Frankreich mehr als 59.000 Infizierte gestorben.
dpa-infocom, dpa: 201217-99-727382 / 12
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