Russischer Regisseur droht Überraschungen wegen Reiseverbot, weil er zu Proben in Deutschland auftaucht

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Ein russischer Theater- und Filmregisseur, dem ein von einem russischen Gericht verhängtes Reiseverbot droht, hat Kollegen in Hamburg schockiert, als er unerwartet zu Bühnenproben erschien.

Kirill Serebrennikov arbeitete in den letzten Tagen am Hamburger Thalia Theater, um die Proben für eine Produktion von Anton Tschechows Der schwarze Mönch zu leiten.

Serebrennikov steht seit vier Jahren unter einem strikten Reiseverbot von russischen Gerichten, die ihn wegen Unterschlagung verurteilt haben. Kritiker sagen, das Verfahren gegen ihn sei politisch motiviert und solle andere potenzielle Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin ersticken.

Trotz des von den russischen Gerichten angeordneten Reiseverbots leitete Serebrennikov weiterhin Produktionen außerhalb Russlands mit Hilfe von Remote-Videokonferenztechnologie.

Serebrennikov gilt als mutige und innovative Kraft in der modernen russischen Kunstszene, was ihn in Konflikt mit den dortigen Kulturkonservativen bringt. Er kritisierte auch öffentlich die Politik der russischen Regierung.

Bei seinem Prozess, schlug er vor, dass die Sicherheitskräfte und eine „Kultur der Loyalität“ innerhalb des russischen Kulturministeriums hinter seiner Anklage stünden.

Laut einer Aussage des Hamburger Thalia-Theaters traf Serebrennikov am 8. Januar auf dem internationalen Flughafen Hamburg ein.

Serebrennikov sei bei seiner Ankunft „sehr, sehr glücklich und glücklich, dass Hamburg die erste europäische Stadt ist“, in der er nach mehr als vier Jahren wieder arbeiten darf, zitierte Serebrennikov.

Thalias künstlerischer Leiter Joachim Lux sagte, Serebrennikows Rückkehr sei „ermutigend für den Freiheitsgedanken und auch eine Ermutigung für die Kunst“.

Die Proben für die internationale Produktion begannen am 8. November in Moskau mit russischen, deutschen, amerikanischen, armenischen und lettischen Schauspielern.

Geprobt wird seit dem 4. Januar in Hamburg, wo am 22. Januar eine Premiere der Produktion geplant ist.

Mit Berichterstattung von dpa
Seppel Taube

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