Die Verbraucherschutzorganisation fordert die Deutschen auf, Stromrechnungen nicht zu bezahlen

BERLIN

Eine deutsche Verbraucherschutzorganisation hat am Freitag dazu aufgerufen, die Stromrechnung nicht zu bezahlen, wenn Unternehmen weiterhin hohe Preise verlangen.

„Das Ausmaß der Erhöhungen ist nicht durch Marktpreise gerechtfertigt“, sagte Aribert Peters, Vorsitzender des Bundesverbandes der Energieverbraucher, der „Bild“-Zeitung.

An die Verbraucher in Deutschland gerichtet, fügte er hinzu: „Zahlen Sie nicht Ihre Rechnungen!“

Laut Peters müssen Energieversorger im Zweifel nachweisen, dass die Erhöhungen durch Marktpreise gerechtfertigt sind.

In Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, steigen die Strompreise zum Jahresende massiv an. Immer mehr Energieversorger geben die gestiegenen Großhandelspreise an die Verbraucher weiter.

„Verbraucher sollten sich auf eine massive neue Welle von Preiserhöhungen bei Gas- und Strompreisen einstellen“, warnte das Vergleichsportal Verivox.

„Wir sprechen hier von Zuschlägen von durchschnittlich 54 Prozent für Strom und 50 Prozent für Gas zum Jahreswechsel“, sagten Experten des Portals der Zeitung.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind die Energiepreise in Deutschland zwischen August 2021 und August 2022 bereits um 35,6 % gestiegen.

Im August betrug die Inflationsrate für Heizöl 111,5 % im Vergleich zum Vorjahr, für Erdgas 83,8 % und für Strom 16,6 %, während Kraftwerke für Erdgas 269,1 % mehr zahlen mussten als im Vorjahresmonat.

Deutschland ist aufgrund des anhaltenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine mit einer schweren Energiekrise konfrontiert, die zu Unterbrechungen der Gasversorgung geführt und die Energiepreise auf Rekordhöhen getrieben hat. Vor Beginn des Krieges in der Ukraine lieferte Russland 55 % des deutschen Erdgases.

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