Reuters
Veröffentlicht am 12. September 2023 um 13:23 Uhr
BERLIN (Reuters) – Ausländische Direktinvestitionen (FDI) in Deutschland gingen im ersten Halbjahr dieses Jahres auf 3,5 Milliarden Euro (3,75 Milliarden US-Dollar) zurück, von 34,1 Milliarden im gleichen Zeitraum im Jahr 2022, wie Daten der Bundesbank zeigten.
Das seien die niedrigsten ausländischen Direktinvestitionen seit fast 20 Jahren und deuten auf einen Attraktivitätsverlust des Landes als Wirtschaftsstandort hin, teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Dienstag gesondert mit.
„Wenn die Bundeskanzlerin und der Wirtschaftsminister die angebliche Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland loben, kann das nicht das erste Halbjahr 2023 meinen“, sagt Jürgen Matthes, Leiter der Forschungsgruppe Globale & Regionale Märkte am IW.
Wenn der Hauptgrund für die schlechten Zahlen Zweifel an der Qualität des Standorts seien, dürfte sich daran auch in der zweiten Jahreshälfte nichts ändern.
„Fast niemand aus dem Ausland will hier investieren, dafür sind die Standortbedingungen offensichtlich zu schlecht“, sagte Matthes.
Nach Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums sind ausländische Direktinvestitionen in Höhe von 80 Milliarden Euro geplant.
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, er sehe eine „große Zukunft“ für den Industriestandort Deutschland, nachdem im Juni ein mehr als 30-Milliarden-Euro-Deal mit dem US-Chipkonzern Intel (NASDAQ:INTC) über den Bau von zwei Chip-Produktionsstätten in Magdeburg abgeschlossen wurde.
Auch der US-Chiphersteller Wolfspeed kündigte im Februar an, in Deutschland ein Chipwerk und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zu bauen.
Allerdings sei noch nicht einmal der Spatenstich erfolgt, sagte Matthes. „Wir alle wissen, wie lange Bauprojekte dauern.“ Die Investitionen ausländischer Halbleiterunternehmen hätten weniger mit der Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu tun, als vielmehr mit „überhöhten Investitionen“. Subventionen“. „die Deutschland ihnen angeboten hat.
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Geschrieben von: Reuters
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