Deutschland lobte Bangladesch und sagte, die Wirtschaft des „Schwellenlandes“ wachse auch während der Covid-19-Pandemie weiterhin schnell und die Armutsquote habe sich seit dem Jahr 2000 halbiert.
„In einer sich schnell entwickelnden Region ist Bangladesch heute ein wichtiger wirtschaftlicher und politischer Partner für Deutschland“, sagte das Auswärtige Amt in einer Erklärung zum 50. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen Bangladesch und Deutschland.
Bis 2026 wird Bangladesch offiziell den Status eines am wenigsten entwickelten Landes (LDC) verlassen, bis 2041 will das Land ein Industrieland mit hohem Einkommen (HIC) werden.
„Deutschland arbeitet seit 50 Jahren eng mit Bangladesch in der Entwicklungszusammenarbeit zusammen“, teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag mit.
1972 erkannte Deutschland als eines der ersten Länder in Europa Bangladesch an.
Heute liegt der Schwerpunkt der bilateralen Zusammenarbeit auf der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels sowie auf Möglichkeiten, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Stabilität in der Region zu erreichen.
Am 4. Februar 1972 erkannte die Bundesrepublik Deutschland als erstes europäisches Land Bangladesch an und nahm diplomatische Beziehungen auf.
Das bestehende Generalkonsulat in Dhaka wurde in eine Botschaft umgewandelt und Beziehungen auf Botschafterebene wurden aufgenommen.
Deutschland hat sich mit rund 3 Milliarden Euro an bilateralen Entwicklungsprojekten beteiligt. Die folgenden bilateralen Konsultationen sind für dieses Jahr geplant.
„Im Fokus der Zusammenarbeit stehen die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und Klimaschutzmaßnahmen, die darauf abzielen, das dynamische Wachstum Bangladeschs nachhaltig zu gestalten“, heißt es in der Erklärung.
Darüber hinaus sei Bangladesch ein Pilotland des Auswärtigen Amts, in dem es erfolgreich Frühwarn- und Risikopräventionsmaßnahmen bei Naturkatastrophen unterstütze, hieß es.
Bangladesch ist bereits heute einer Reihe von hydrometeorologischen und seismischen Risiken ausgesetzt und muss sich zunehmend mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen.
Etwa 10 % des Landes liegen nicht mehr als einen Meter über dem Meeresspiegel, und etwa 25 Millionen Menschen leben in den Küstenregionen, heißt es in der Erklärung. „Ihre Existenz ist durch Überschwemmungen, Monsunstürme und Bodenversalzung bedroht.“
Der wirtschaftliche Erfolg Bangladeschs basiert hauptsächlich auf seiner Textilindustrie, die 10 % des Bruttosozialprodukts und 80 % der Exporteinnahmen ausmacht – Bangladesch ist der zweitgrößte Textilexporteur der Welt. Deutschland ist als zweitgrößter Importeur von Produkten aus Bangladesch ein enger Wirtschaftspartner des Landes.
Es bedeutet auch, dass die deutsche Wirtschaft in der Verantwortung steht, gemeinsam mit den Regierungen beider Länder dafür zu sorgen, dass grundlegende Sozial- und Umweltstandards in der Produktion eingehalten werden. Deutschland und Bangladesch stehen daher in einem engen bilateralen Dialog.
Trotz seiner hohen Bevölkerungsdichte, so Deutschland, habe Bangladesch im Jahr 2017 mehr als 900.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar aufgenommen.
„Ihre Situation ist nach wie vor äußerst schwierig. Das Lager in Cox’s Bazar ist mit mehr als 700.000 Einwohnern das größte Flüchtlingslager der Welt. Deutschland unterstützt die Bemühungen Bangladeschs unter anderem durch humanitäre Hilfe und Mittel der Entwicklungszusammenarbeit“, heißt es in der Erklärung.
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