Compliance-Vorwurf: Interimschef folgt Reinhard Hüttl – Wissen

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Niels Hovius wurde zum vorläufigen wissenschaftlichen Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Geowissenschaften in Potsdam (GFZ) ernannt. Dies hat das GFZ-Kuratorium auf seiner regulären Herbstsitzung am 13. November beschlossen.

Der 56-jährige Geowissenschaftler aus den Niederlanden übernahm ab 16. November bis auf weiteres die Nachfolge von Reinhard Hüttl. Ende Oktober wurde Hüttl auf eigenen Wunsch von seinem Posten als wissenschaftlicher Direktor entlassen.

Hintergrund ist angebliche Einhaltung von Straftaten für den Umgang mit Geldern, die von einem anonymen Whistleblower gemeldet wurden. Nach Angaben des Tagesspiegels wirken sich die angeblichen Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung der Mittel nicht direkt auf das GFZ aus. Das Vier-Augen-Prinzip wurde dort nicht verletzt, und die beteiligten Mittel wurden beim GFZ nicht verwaltet.

GFZ benachrichtigte die Staatsanwaltschaft

Das GFZ informierte den Staatsanwalt von Neuruppin über Ereignisse. Nach Angaben des GFZ hat ein Anwalt des geologischen Forschungszentrums inzwischen eine „umfassende Anordnung“ an die Staatsanwaltschaft gerichtet.

Reinhard Hüttl.Foto: Sebastian Gabsch

Neben der jetzt ruhenden Position im GFZ-Vorstand bekleidet Reinhard Hüttl zahlreiche weitere Positionen und Positionen, unter anderem im Vorstand der Deutschen Akademie der Wissenschaften und Ingenieurwissenschaften, als Mitglied der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg, als Mitglied des Vorstands des BMW Gruppe und als Leiter der Landschaftsentwicklungs- und Bergbaulandschaftsforschungszentrum (FZLB) an der Technischen Universität Brandenburg Cottbus-Senftenberg (BTU). An der BTU hat Hüttl die Professur für Landschutz und Wiederaufbau, die nach Angaben der Universität seit zehn Jahren ausgesetzt ist.

Bei acathech oder BMW sind keine Unregelmäßigkeiten bekannt

Bei acathech war nichts bekannt, dass es Unregelmäßigkeiten gab. Die Vorwürfe haben laut BMW AG nichts mit Hüttls Arbeit für den Münchner Autobauer zu tun. Die Antwort der Lausitzer FZLB war noch nicht für einen Kommentar verfügbar. Hüttl gab am 23. Oktober bekannt, dass er persönlich an einer „schnellen und bedingungslosen Untersuchung“ der Vorwürfe interessiert sei.

Der inzwischen ernannte amtierende wissenschaftliche Direktor, Niels Hovius, kam 2012 von der Universität Cambridge zum GFZ und ist Leiter der Abteilung Geomorphologie. Seine Professur ist ein gemeinsamer Termin mit der Universität Potsdam.

Das Hauptaugenmerk von Hovius ‚Arbeit liegt auf der Dynamik der Erdoberfläche, insbesondere auf Erosionsprozessen und deren Auswirkungen auf das Erdsystem. Niels Hovius studierte in Utrecht und promovierte an der Universität Oxford. Weitere Karrierestufen führten ihn als Postdoc nach Irland und in die USA sowie als Gastprofessor in Frankreich, Norwegen und der Schweiz.

Neues Feld für Geowissenschaftler

In naher Zukunft werde sich das GFZ in erster Linie darauf konzentrieren, das neue Forschungsprogramm „Erde im Wandel – Erhaltung unserer Zukunft“ zum Leben zu erwecken, sagte Hovius. „In den letzten Jahren haben wir vom GFZ gemeinsam mit Kollegen aus sechs anderen Helmholtz-Zentren dieses ehrgeizige und einzigartige Programm entwickelt.“

Die konkrete Umsetzung des zentrumsübergreifenden Forschungsansatzes ab Januar 2021 bedeutet Neuland. „Aber nichts macht Geowissenschaftler aufgeregter, als neue Wege zu beschreiten.“

Das Programm „Erde verändern – Zukunft sichern“ bringt mehrere tausend Forscher aus sieben Zentren des Helmholtz-Forschungsgebiets Erde und Umwelt zusammen.

Es hat neun Themen, die jeweils von mindestens zwei Helmholtz-Zentren bearbeitet werden. Das GFZ steht bei zwei Themen an vorderster Front: „Restless Earth“ und „Georesources“. Das Potsdamer Zentrum ist maßgeblich an drei weiteren Themen beteiligt: ​​“Atmosphäre“, „Ozean und Kryosphäre“ und „Zukunftslandschaften“.

Darüber hinaus steuert das GFZ große wissenschaftliche Infrastrukturen bei, beispielsweise regionale Beobachtungen, Satellitenmissionen oder das Erdbebenüberwachungsnetzwerk „Geofon“.

Wolfram Müller

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