Da die Zahl der Infektionen in der Koronapandemie weltweit wieder zunimmt, befürchten Experten jetzt noch schwerwiegendere Folgen im Herbst. Dann können die Corona und die Grippewelle kollidieren. Deutschland hat dafür eine Rekordmenge an Impfstoffen parat.
Wissenschaftler warnen vor Kollisionen
37 britische Wissenschaftler warnten in einer Studie, dass die Koronpandemie mit einer Grippewelle zusammenfallen würde. Darüber hinaus besteht im Winter ein höheres Infektionsrisiko, da die Menschen dann mehr Zeit in Innenräumen verbringen. Infolgedessen könnte ein zweiter Koronaausbruch zwischen September und Juni 2021 erheblich schlimmer sein als der erste, so die Forscher. Sie gehen von einem „Worst-Case-Szenario“ für Großbritannien mit bis zu 120.000 Todesfällen aus. Bisher hat Großbritannien Lärm aufgezeichnet Johns Hopkins Universität mehr als 41.500 Menschen, die an oder mit Coronavirus gestorben sind.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation muss sich Europa auf eine Zunahme der täglichen Todesfälle durch Kronen im Herbst vorbereiten. Der Regionaldirektor der WHO, Kluge, sagte gegenüber AFP, dass im Oktober und November höhere Sterblichkeitsraten zu verzeichnen sind. Er warnte auch davor, zu hohe Erwartungen an Impfstoffe zu stellen. Es sei noch unklar, ob ein Impfstoff allen Bevölkerungsgruppen helfen könne, betonte Kluge.
Masken und Distanz – wie hoch ist das Infektionsrisiko überhaupt?
Aufgrund von Distanzregeln und erhöhtem Hygieneverhalten ist das Infektionsrisiko derzeit insgesamt geringer als üblich, sagte Bundespräsident des Bundesverbandes der Allgemeinmediziner Ulrich Weigeldt, Funke Media Group. Er befürwortet die Einhaltung der Verhaltensregeln, die auch nach dem Ende der Pandemie bewiesen wurden: „Vor allem häufiges und gründliches Händewaschen und Belüften.“
Aufgrund der geringen Anzahl von Grippefällen im Frühjahr beendete RKI die Grippesaison zwei Monate früher als gewöhnlich. Dies dauert normalerweise von Anfang Oktober bis Mitte Mai. Ein ähnlicher Effekt wurde in anderen Ländern festgestellt. In Australien beispielsweise wurden in diesem Jahr 90 Prozent weniger Grippefälle gemeldet – vermutlich aufgrund von Koronarbeschränkungen und Hygienemaßnahmen. Seit April haben Ärzte und Krankenhäuser dort keinen einzigen Todesfall gemeldet, der auf die Grippe zurückzuführen ist.
Sagte Stephan Ludwig, Virologe an der Universität Münster im DeutschlandfunkDie grippeähnlichen Infektionen in Deutschland während der Frühlingsblockade waren abrupt abgeklungen, aber das SARS-CoV-2-Virus hatte sich auch an warmen Tagen „gut gehalten“. Corona zeigt nicht die Art von Saisonalität, die man bei der Grippe sehen kann, zum Beispiel, betonte er: „Umgekehrt könnte es bedeuten, dass es im Winter oder Herbst nicht so schlimm ist, wenn es kühler wird, wie es zum Beispiel bei der Grippe ist eine Grippeepidemie tritt auf „. Ludwig betonte jedoch, dass all diese Überlegungen derzeit eher „auf der Ebene der Hoffnung als auf der Ebene des Wissens“ seien.
Umfangreiche Werbung für Impfungen
Deutsche Kinderärzte raten Eltern dringend, ihre Kinder im Herbst gegen die Grippe zu impfen. Kinder übertragen das Grippevirus signifikant, sagte der Präsident der Deutschen Vereinigung für Kinderinfektionskrankheiten, Johannes Hübner, von „Welt am Sonntag“. Jeden Winter müssen viele Kinder wegen der Grippe ins Krankenhaus eingeliefert und sogar mit Sauerstoff versorgt werden. Zusätzlich zu den Gesundheitsrisiken für Kinder besteht eine soziale Verpflichtung, andere zum Zeitpunkt der Kronpandemie zu schützen.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt sogar eine regelmäßige Grippeimpfung für alle Kinder ab einem Alter von sechs Monaten. In den USA sind derzeit fast 60 Prozent der Kinder geimpft, und die Zahl wächst. In der EU folgen die Top-Länder der Empfehlung der WHO, dass alle Kinder auch gegen die Grippe geimpft werden sollen, beispielsweise Großbritannien oder Finnland.
Der Präsident der Deutschen Ärztekammer, Reinhardt, forderte Lehrer und Kindergartenpersonal auf, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Die erwartete Grippewelle sollte das Funktionieren von Schulen und Kindertagesstätten nicht gefährden, sagte er der Mediengruppe Funke. Aufgrund der geltenden Entfernungs- und Hygienevorschriften kann die Grippewelle harmloser sein als in den Vorjahren. Die Impfung ist jedoch auch im Hinblick auf die Pandemie wichtig. Der Grippeimpfstoff wirkt nicht gegen das Coronavirus, ist aber wie jede Impfung ein Trainingsprogramm für das Immunsystem.
STIKO hat seine Impfempfehlungen noch nicht geändert
Ständige Impfkommission hat seine Empfehlungen noch nicht geändert und sie beispielsweise auf Kinder ausgedehnt (Status: 3.9.). STIKO sagt auch, dass die jährliche Grippeimpfung von jedem durchgeführt werden sollte, „der ein erhöhtes Risiko für besonders schwere Krankheiten hat. Dies schließt Menschen über 60, chronisch kranke Menschen jeden Alters, schwangere Frauen und Bewohner älterer Menschen und Haushalte ein der Ältesten. „
Wie viele Impfstoffdosen benötigt Deutschland?
Bundesgesundheitsminister Spahn hat vor Wochen unter den gegenwärtigen Bedingungen von einer Grippeimpfung abgeraten: Gleichzeitig sei eine schwere Grippewelle und Pandemie mit dem Gesundheitssystem schwer zu bewältigen, sagte der CDU-Politiker. Für die nächste Grippesaison wird es ungefähr 25 Millionen Impfdosen geben als jemals zuvor.
Das Paul-Ehrlich-Institut ist der Ansicht, dass die Impfstoffmengen gegen Grippe zu Beginn der neuen Grippesaison ausreichend sind. Derzeit gibt es in Deutschland keinen Mangel an Grippeimpfstoffen für die Grippesaison 2020/21, sagte Präsident Klaus Cichutek von der Deutschen Presseagentur. „Wir erwarten, dass die Hersteller mindestens 21 Millionen Dosen liefern.“ Nach Gruppentests wurden bereits 13,6 Millionen Dosen für Deutschland zugelassen. Dies ist ein normaler Betrag für diese Jahreszeit.
Die EU-Kommission forderte einen Influenza-Ausbruch, außerdem sollte beispielsweise der grenzüberschreitende Transfer von medizinischem Personal und Patienten erleichtert werden.
RKI zum Risiko von Influenzaviren
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Wieler, stellte fest, dass in einigen Teilen der Welt die Überwachung der Grippe aufgrund der Kosten vernachlässigt wird. Für die Impfstoffentwicklung ist es jedoch besonders wichtig, dass die Untersuchungen fortgesetzt werden. Der Grippeimpfstoff wird jährlich aktualisiert, um den sich ändernden Arten des Virus Rechnung zu tragen.
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts sind fünf bis 20 Prozent der Bevölkerung während einer Grippewelle infiziert. Die Anzahl der Todesfälle hängt von der Schwere der Explosion ab. Laut RKI starb in der Saison 2017/2018 eine besonders große Anzahl von Menschen an der Grippe, etwa 25.000. Allerdings wurde nur etwa ein Drittel der deutschen Bevölkerung geimpft. Das Ziel der WHO und der EU liegt bei 75 Prozent.
Impfungen sind auch in Apotheken erhältlich
Um diesem Impfschutz näher zu kommen, können Personen mit gesetzlicher Krankenversicherung in Teilen Nordrhein-Westfalens ab der nächsten Grippesaison in Apotheken gegen die Grippe geimpft werden. Das Modellprojekt ist in Deutschland einzigartig und wird zunächst drei Jahre dauern. Impfungen in der Arztpraxis seien weiterhin möglich, sagte sie. Die Grippesaison beginnt im Herbst. Dann ist es die beste Zeit, um sich impfen zu lassen. Der Höhepunkt der Grippewelle ist normalerweise im Januar / Februar.
Jeder zweite Deutsche möchte gegen die Grippe geimpft werden
Laut einer Studie möchte in diesem Jahr etwa jeder zweite Deutsche gegen die Grippe geimpft werden. In der Umfrage des Civey-Instituts für die Augsburger Allgemeine planten 51,5 Prozent der 5.002 Befragten, ab August dieses Jahres geimpft zu werden. 41,3 Prozent lehnten jedoch eine Impfung ab. Insbesondere ältere Menschen zeigten sich bereit, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Unter den jungen Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren gab nur etwa jeder Dritte an, geimpft zu werden. In einer ähnlichen Umfrage aus dem letzten Jahr gaben nur etwa 30 Prozent der Befragten an, geimpft werden zu wollen.
(Stand: 14.09.2020)
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