Deutsch-französisches ACC erhält Fördermittel zur Herstellung von Batterien in Deutschland

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ACC, die deutsch-französische Initiative von PSA, Opel und Saft, hat vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMVi) und dem Land Rheinland-Pfalz Förderanträge für den Bau einer „Batteriezellenfabrik in Deutschland“ erhalten .

Bund und Länder fördern das Projekt mit 436,8 Millionen Euro. Sie gehen davon aus, dass das Joint Venture Automotive Cell Company (ACC) in zwei Jahren im Opel-Werk Kaiserslautern mit der Produktion von Batterien beginnen wird.

Der Abgabe des Förderbescheides gingen viele Schritte voraus. ACC wurde Ende 2018 im Vorgriff auf den europäischen Ruf zur Herstellung von Batterien gegründet, damals noch unter dem Slogan „Battery Airbus“. Im Dezember 2019 hat die Europäische Kommission die erste Runde des offiziellen „Battery IPCEI“ als „Wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse“ genehmigt. Damals wurden für europaweite Forschungs- und Innovationsprojekte aus sieben Mitgliedstaaten über alle Segmente der Batterie-Wertschöpfungskette hinweg Fördermittel in Höhe von insgesamt 3,2 Milliarden Euro bewilligt.

Im Fall von ACC hat das deutsch-französische Konsortium den Startschuss für die Pilotproduktion im Januar 2020 in einer Saft-Fabrik in Frankreich gegeben. Die Partner werden dort die Mobilfunktechnologie entwickeln, bevor sie in den aktuellen Batteriefabriken in Douvrin und Kaiserslautern die Großserienfertigung mit einem Volumen von jeweils 24 GWh pro Jahr aufnehmen.

Die Finanzierungsentscheidung in Höhe von 436,8 Millionen Euro wurde nun an ACC übergeben, das PSA, seine Tochtergesellschaft Opel und Saft, eine Tochtergesellschaft von TotalEnergies, im September 2020 offiziell für die Produktion von Batteriezellen gegründet hat. In der Summe sind bereits 51 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz enthalten, das BMWi nimmt also rund 386 Millionen Euro zurück. Dafür investieren die am Joint Venture beteiligten Unternehmen mehr als zwei Milliarden Euro.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier verwies bei der Übergabezeremonie auf einen „sehr wichtigen Meilenstein“ und bekräftigte den Anspruch „der innovativsten, nachhaltigsten und effizientesten Batterien aus Deutschland und Europa“. Die neue Batteriezellenfabrik würde rund 2.000 Arbeitsplätze sichern und künftig Batteriezellen für rund 500.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr produzieren. „Mit Batterien made in Germany sichern wir die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze von morgen! sagte Altmaïer.

Staatsministerin Malu Dreyer unterstrich die Bedeutung der Produktion von Batteriezellen für den Standort Kaiserslautern: „Die Produktion von Batteriezellen schafft nicht nur dauerhafte Arbeits- und Ausbildungsplätze, sondern unterstreicht auch das enorme Innovationspotenzial Kaiserslauterns.

ACC-CEO Yann Vincent sieht einen wichtigen Schritt in der noch jungen Firmengeschichte. „Dieser Vertrauensbeweis der deutschen Behörden bestärkt uns in unserem Bestreben, ein europäischer Marktführer in der Entwicklung und Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge zu werden und saubere und erschwingliche Mobilität für alle zu ermöglichen“, sagte Vincent. „Die mit der Bundesregierung unterzeichnete Vereinbarung spiegelt diesen Ehrgeiz wider.

Der erste Bauabschnitt wird zu einer Produktion von 8 GWh führen und soll 2023 anlaufen. Die Batterieproduktion in Kaiserslautern soll 2025 anlaufen, so Ralph Wangemann, General Manager Human Resources and Labour bei Opel. Anschließend müssen zwei weitere Blöcke zu je acht GWh gebaut werden, um die angestrebte Produktion von 24 GWh zu erreichen.

Auf Linkedin erwähnt ACC jedoch eine zweite „Gigafactory“, nämlich die in Frankreich, die gemäß einem früheren Ziel ab 2024 mit der Produktion von Batteriezellen beginnen soll. Mit der zweiten Anlage „sollte es uns ermöglichen, unser Produktionsziel von 48 GWh bis Ende 2028 zu erreichen“, fügte das Unternehmen hinzu. Wir gehen davon aus, dass dies die Gesamtproduktion ist.

Zurück in Deutschland gab das BMWi bekannt, dass die fünf genehmigten Projekte der ersten IPCEI-Batterie gestartet sind. Für die zweite IPCEI-Batterie, an der auch Tesla teilnahm, sind sechs der elf Projekte angelaufen. Auch die anderen Projekte sollen „in den kommenden Wochen“ Förderbescheide erhalten, teilte das Ministerium mit.

Mit einem Bericht von Sebastian Schaal, Deutschland.

bmwi.de, nachrichten-kl.de (beide auf Deutsch), linkedin.com (ACC-Erklärung)

Heine Thomas

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