Deutsche Fabrikaufträge erholen sich im September schlecht

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BERLIN (dpa) – Die deutschen Fabrikaufträge, ein wichtiger Indikator für Europas größte Volkswirtschaft, haben sich im September schwach erholt, nachdem sie im vergangenen Monat stark gefallen waren, zeigten offizielle Daten am Donnerstag.

Das Wirtschaftsministerium teilte mit, dass die Bestellungen um 1,3 % gestiegen sind, nachdem sie im August einen starken Rückgang von 8,8 % verzeichnet hatten. Selbst der kleine Gewinn im September wurde durch Großaufträge im verarbeitenden Gewerbe unterstützt, ohne die es nur ein Plus von 0,2% gegeben hätte.

Getragen wurde die Nachfrage von Aufträgen von außerhalb der 19 Nationen in Euro, die um 14,9% zulegten. Die Bestellungen aus dem Inland gingen um 5,9 % zurück, die aus dem Ausland um 7,3 %.


Für das dritte Quartal insgesamt stiegen die Bestellungen um 1 % im Vergleich zum vorherigen Dreimonatszeitraum, teilte das Ministerium mit.

Deutschlands Erholung von der Coronavirus-Pandemie schreitet angesichts der Sorge um höhere Energiepreise und anhaltender Engpässe bei der Versorgung mit Rohstoffen und Ersatzteilen langsamer voran als ursprünglich erwartet.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum Juli-September im Vergleich zum Vorquartal um 1,8 % gewachsen. Es folgten ein Wachstum von 1,9 % im zweiten Quartal und ein Rückgang von 1,9 % im ersten Quartal.

Auch die Bundesregierung hat in der vergangenen Woche ihre Wachstumsprognose für das Gesamtjahr von 3,5 % im April auf 2,6 % gesenkt. Im vergangenen Jahr schrumpfte das BIP um 4,9%.

„Der heutige Rückgang der Inlandsbestellungen kann bereits ein Spiegelbild der anhaltenden Lieferkettenfriktionen sein und Unternehmen, die neue Bestellungen einfach verschieben, da sie wissen, dass die Lieferzeiten ohnehin lang sind“, sagt Carsten Brzeski, Ökonom bei ING in Frankfurt.

„Vorerst sind die Auftragsbücher noch gut gefüllt und jede Verbesserung der Lieferkette sollte auch zu einem sofortigen Schub für die Industrieproduktion führen.“

Wolfram Müller

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