Ein Marsch gegen ein Gesetz zur Regelung öffentlicher Proteste sei friedlich zu Ende gegangen, teilte die Polizei in Düsseldorf am Samstag mit. Nach Angaben der Organisatoren des Protests nahmen bis zu 5.000 Teilnehmer teil. Die Polizei bezifferte die Zahl jedoch auf 1.800 Personen.
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen – dem bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands – plant ein Kundgebungsgesetz, das laut Gegnern ihre Protestfreiheit einschränkt.
Aktivisten sagen, das Gesetz werde Grundrechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit untergraben.
Auf den Transparenten der Veranstaltung stand „Polizeiwillkür stoppen“, „Grundrecht auf Demonstration schützen“ und „Angriffe auf die Versammlungsfreiheit abwehren“.
Bei einer früheren Demonstration im Juni kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen mit verletzten Polizisten und Demonstranten.
Warum ist das Gesetz umstritten?
Die Landesregierung sagt, dass Gesetze erforderlich sind, um zu verhindern, dass Proteste gewalttätig werden und Behinderungen verursachen.
Gegner sagen, das Gesetz würde es erheblich erschweren, Versammlungen, Demonstrationen und Protestkundgebungen im Vorfeld zu organisieren. Sie sagen auch, es mache es einfacher, den Staat auszuspionieren.
Versammlungen müssen mindestens 48 Stunden im Voraus angemeldet und die Anzahl der Ordnungskräfte der Polizei mitgeteilt werden.
Stellt die Polizei fest, dass die öffentliche Sicherheit gefährdet ist, müssen die Vertrauensleute mit Anschrift benannt werden.
CCTV wäre auch einfacher, und die Polizei könnte Drohnen einsetzen, um Kundgebungen zu filmen.
Die Polizei könnte „Checkpoints“ einrichten, um personenbezogene Daten zu sammeln, und die Androhung von Strafen und Geldstrafen wird drastisch erhöht, in einigen Fällen bis zu zwei Jahren Gefängnis.
Unter dem Begriff „Aktivismusverbot“ würde das Tragen von „uniformähnlicher Kleidung“ bei Kundgebungen strenger untersagt.
Gegner sagen, das Verbot könnte Fußballfans mit Teamtrikots, Antifas sogenannter „Black Block“ (die alle schwarze Kleidung tragen) und Anhänger der Gruppe „Ende Gelände“ treffen, die gegen den Abbau von Braunkohle protestieren und Kombinationen aus weißen Malern tragen .
rc/dj (dpa, epd)
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