BERLIN
Wenn Deutschland seinen Energieverbrauch nicht um 30 Prozent senkt, ist die Energieversorgung des Landes nicht gesichert und auch das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 gefährdet, so eine Studie des von der Bundesregierung geförderten Projekts Copernicus Ariadne.
Bei der Präsentation der Studie am Donnerstag in Berlin erklärte Gunnar Luderer, der stellvertretende Leiter des Ariadne-Projekts: „30 Prozent des Gasverbrauchs vor der Krise müssen sinken“.
Er fügte hinzu: „Wir können damit auch die Gaspreise und verbleibende Importabhängigkeiten auf ein erträgliches Maß begrenzen.“
Nur so könne Deutschland kurzfristig seine Energiesouveränität sichern und „seine geopolitische Resilienz wieder erhöhen“, sagte er.
Laut der Studie sind Energiesicherheit und Klimaschutz vereinbar. Dies erfordert jedoch eine Änderung des Konsumverhaltens. Bei gaslosen Kunden zeigt die Studie keine signifikanten Einsparungen beim Gasverbrauch.
Christoph Kost, Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, plädierte für eine Absenkung der Umgebungstemperatur um ein bis zwei Grad.
Die Heizung sollte nur bei Bedarf und nicht mehr im Dauerbetrieb betrieben werden. Außerdem forderte er „intelligente Heizungssteuerungen“. Das größte Potenzial zur kurzfristigen Reduzierung des Gasverbrauchs liegt laut Kost in der Änderung des Heizverhaltens im Haushalt.
Die Ergebnisse der Studie zeigten auch, dass die Branche „viel sensibler“ auf hohe Energiepreise reagiere. Der Industriegasverbrauch ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 20 % gesunken.
Deutschland steht aufgrund des anhaltenden russisch-ukrainischen Krieges, der die Öl- und Gasversorgung unterbrochen und die Energiepreise auf ein niedriges Niveau gedrückt hat, vor der größten Energiekrise seiner Geschichte.
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