Ein deutscher Reservist wird wegen mehrjähriger Spionage für russische Geheimdienste für schuldig befunden.
Der 65-jährige Reserveoffizier der Bundeswehr wurde für schuldig befunden, zwischen 2014 und 2020 Dokumente und Informationen nach Moskau weitergegeben zu haben.
Staatsanwälte sagen, er habe Kontakt mit dem russischen Militärgeheimdienst GRU und Botschaftsmitarbeitern gehabt.
Der Reservist soll Informationen über die deutsche Wirtschaft weitergegeben haben, darunter die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 und die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland nach der Annexion der Krim im Jahr 2014.
„Er hat auch Veröffentlichungen zur Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Vereinigten Staaten und ihrer westlichen Verbündeten vorgelegt“, teilte das Gericht in Düsseldorf mit.
„Die Kontakte fanden teilweise persönlich oder telefonisch statt, hauptsächlich aber per E-Mail“, hieß es weiter.
„[In exchange] er erhielt Einladungen zu Veranstaltungen der russischen Botschaft in Berlin und zur jährlichen Sicherheitskonferenz in Moskau.“
Staatsanwälte sagen, der Reserveoffizier habe pro-russische Einstellungen gehabt und sich vor hohen russischen Militärs als „Sicherheitsexperte“ präsentieren wollen.
Der 65-Jährige, der 2020 festgenommen wurde, bekannte sich der Anklage schuldig. Er wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt.
Die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau haben sich in den letzten Jahren nach einer Reihe von Spionagevorwürfen verschlechtert.
Im April, ein Russischer Forscher mit Sitz in Augsburg wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wegen Spionage des europäischen Weltraumprogramms Ariane.
Im Oktober 2021 auch ein deutsches Gericht ein ehemaliger IT-Mitarbeiter für schuldig befunden, Daten über den Deutschen Bundestag weitergegeben zu haben nach Russland.
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