Deutschlands neuer Finanzminister läutet die Alarmglocke wegen Inflation

BERLIN (Reuters) – Deutschlands neuer Finanzminister Christian Lindner hat am Dienstag versprochen, sich für solide Staatsfinanzen und einen Schuldenabbau in der gesamten Eurozone einzusetzen, damit die Europäische Zentralbank (EZB) notfalls die Inflation bedenkenlos bekämpfen kann. .

Lindners Kommentare auf Twitter folgten, nachdem Daten vom Montag zeigten, dass sich die deutsche Verbraucherpreisinflation im November weiter beschleunigte und den höchsten Stand seit fast drei Jahrzehnten erreichte.

„Die Inflation gibt Anlass zu berechtigten Bedenken. Im Falle einer Währungsabwertung werden wir sehen, wie sie sich nach der Pandemie entwickelt“, schrieb Lindner in seinen Tweets.

Lindner, dessen wirtschaftsfreundliche FDP der kleinste Juniorpartner in einer Dreierkoalition mit den Mitte-Links-Sozialdemokraten und den ausgabenfreudigen Grünen sein wird, sagte, die neue Regierung werde die Preise nicht weiter treiben.

„Deshalb wird es keine Steuererhöhungen geben“, sagte Lindner und fügte hinzu, dass sich die drei Parteien auf eine Senkung der Strompreise durch die Abschaffung einer Sonderumlage für den Ausbau der erneuerbaren Energien geeinigt haben.

Lindner versprach auch, dass die Regierung zusätzliches Einkommen, das durch steigende CO2-Preise verursacht wird, an die Haushalte zurückerstattet.

„In Europa und Deutschland werden wir uns für solide Staatsfinanzen und Schuldenabbau einsetzen. Zu hohe Staatsdefizite werden die EZB daran hindern, notfalls die Inflation zu bekämpfen“, warnte Lindner.

Seine Äußerungen wurden vom scheidenden Bundesbankpräsidenten und EZB-Politiker Jens Weidmann aufgegriffen, der sagte, die EZB sollte die Regierungen auf Distanz halten, indem sie dem Druck widerstehen, Schulden abzuzahlen oder andere Ziele als Preisstabilität zu verfolgen.

(Berichterstattung von Michael Nienaber; Redaktion von Kirsten Donovan)