BERLIN (Reuters) – Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Juni stärker als erwartet gestiegen, was zeigt, dass die schwierige wirtschaftliche Lage ihren Tribut vom Arbeitsmarkt fordert, wie offizielle Zahlen am Donnerstag zeigten.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit stieg die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt um 28.000 auf 2,61 Millionen. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Anstieg um 13.000 gerechnet.
„Die erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen sich mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar“, sagte Arbeitsamtsleiterin Andrea Nahles. „Die Arbeitslosigkeit steigt und das Beschäftigungswachstum verliert an Dynamik.“
Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg von 5,6 % im Vormonat auf 5,7 %.
Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 192.000 höher als im Juni 2022. Auch ohne Berücksichtigung der ukrainischen Flüchtlinge wäre die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, teilte das Arbeitsamt mit.
Im Juni gab es 769.000 Arbeitsplätze, 108.000 weniger als vor einem Jahr. Obwohl die Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr eine Abschwächung der Arbeitskräftenachfrage feststellen konnte, liegt diese weiterhin auf einem hohen Niveau.
Ökonomen gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2023 leicht steigen wird, die Arbeitslosenquote jedoch im Vergleich zum Vorjahr in etwa unverändert bleiben wird.
(Berichterstattung von Maria Martinez, Redaktion von Friederike Heine)
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