Umweltministerin Steffi Lemke sagte, das Protokoll sei mit den Landesregierungen und Umweltverbänden diskutiert worden und basiere auf einer breiten Zustimmung dieser Interessengruppen, um möglichst schnell einen schnellen und unkomplizierten Ausbau der Erneuerbaren Energien zu ermöglichen.
Die eigentliche Gesetzgebung (es sind Änderungen in mehreren verschiedenen Gesetzen erforderlich) wird dem Bundestag im Mai vorgelegt und kann bis zum Sommer in Kraft treten, sagte Habeck. „Die Auswirkungen von allem, was wir jetzt tun, werden nicht vom ersten Tag an sichtbar sein“, sagte er. Aber wenn die Genehmigungszeiten für Windparks an Land noch in dieser Legislaturperiode von 5-8 Jahren auf drei Jahre verkürzt werden könnten, wäre das im Vergleich „wie in Lichtgeschwindigkeit“, so Habeck weiter.
Erneuerbare-Energien-Branche lehnt Tabubereiche ab
Der Windenergieverband BWE und der Erneuerbare-Verband BEE begrüßten die neuen rechtsverbindlichen Standards in Artenschutzfragen und genannt sie könne einen wichtigen Beitrag zur Beschleunigung von Planungsprozessen leisten, sei aber „noch nicht der im Koalitionsvertrag versprochene Abbau aller Hindernisse“. „Neue Sperrgebiete lehnen wir ab“, sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Auch der BWE hinterfragte die Idee, Schwellenwerte für die obligatorische Abschaltung von Windenergieanlagen nach dem Verhalten gefährdeter Arten in der Umwelt festzulegen. Er warnte davor, dass das Absenken von Windrädern aus Gründen des Artenschutzes den Bedarf an Land- und Windkapazität erhöhen würde.
Umweltaktion Deutschland (DUH) kommentiert dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht durch Artenschutzvorschriften, sondern durch „unsinnige Abstandsregeln und bürokratische Schikanen“ verzögert wurde und dass der Regierungsvorschlag „schwerwiegende technische Fehler enthalte und vom Parlament nicht überstürzt werden sollte“.
Die Bundesregierung hat im März angekündigt, die Ziele für erneuerbare Energien weiter zu erhöhen und strebt nun eine Kapazität von bis zu 110 Gigawatt (GW) Onshore-Wind, 30 GW Offshore-Wind und 200 GW Solar-PV bis 2030 an. Die entsprechenden Gesetze werden es tun als Oster- und Sommerpaket akzeptiert werden. Im Januar kündigte Klimaminister Habeck an, Deutschland müsse seine Emissionsreduktionen verdreifachen und den Anteil erneuerbarer Energien innerhalb der nächsten acht Jahre genauso steigern wie in den vergangenen 30 Jahren.
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