Die großen deutschen Parteien zeigen deutliche Unterschiede in einer Reihe von Fragen der Europapolitik, wobei sich die nächsten Wahlen im September voraussichtlich teilweise auf die Höhe des EU-Haushalts konzentrieren werden.
Nach dem Ende der 16-jährigen Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist der EU-Gesetzgeber gespannt, ob Europas stärkste Grüne oder die scheidende Konservative Union bei den am 26.
„Die Nervosität in Brüssel ist groß“, sagte Renew-Europaabgeordneter Moritz Körner am Montag auf einer Pressekonferenz. Die Veranstaltung brachte wichtige deutsche Abgeordnete zusammen und forderte sie auf, ihre Positionen im anheizenden deutschen Wahlkampf zu klären.
Körner fügte hinzu, dass seiner Meinung nach viele in Brüssel nach Berlin blicken und darauf warten, wie sie sich nach der Wahl positionieren würde. Von der Bekämpfung des Klimawandels über die Ergebnisse der Konferenz zur Zukunft Europas, die im nächsten Jahr veröffentlicht wird, bis hin zur Fertigstellung der Gaspipeline Nord Stream 2, die im Sommer voraussichtlich fertiggestellt werden soll, hat die nächste deutsche Regierung viel zu tun.
Alle großen Abgeordneten sprachen sich für die Aufhebung der Einstimmigkeitspflicht aus, blieben jedoch bezüglich Russland gespalten, wobei Tories betonte, dass es notwendig sei, mit Russland zu sprechen. Der französische Präsident Emmanuel Macron und Merkel haben sich kürzlich für ein Gipfeltreffen mit dem Russen Wladimir Putin eingesetzt. Der Vorstoß scheiterte, nachdem andere EU-Staaten Einwände gegen die Idee erhoben hatten.
Auf der Pressekonferenz am Montag konnten sich die deutschen proeuropäischen Parteien nicht darüber einigen, ob sie den EU-Haushalt erhöhen oder belassen sollen.
Es macht keinen Sinn, die Einnahmen aus europäischen Emissionsprogrammen in die nationalen Kassen zu stecken, meint der Europaabgeordnete Jens Geier von der Fraktion der Sozialdemokraten (S&D). Geier sprach sich auch für eine Erhöhung der „Eigenmittel“ der europäischen Institutionen aus.
Die öffentlichen Ausgaben spielen eine Rolle, sagte der EU-Grüne-Abgeordnete Sven Giegold und fügte hinzu, dass ein EU-Haushalt von 1% des BIP des Blocks angesichts der wichtigen Rolle der Regierung bei der Forschungsfinanzierung zu niedrig für eine krisenfeste EU-Zeit sei.
„Wir haben 280 Milliarden Euro an ungenutzten Mitteln“ wegen fehlender Projekte, warnte der konservative Europaabgeordnete Markus Pieper von der Europäischen Volkspartei (EVP) und forderte einen verantwortungsvollen Umgang mit dem europäischen Projekt statt einer zu liberalen Mittelvergabe.
Körner seinerseits sprach sich gegen eine Erhöhung der EU-Ausgaben durch zusätzliche „Eigenmittel“ aus und stellte fest, dass „wir die Ausgaben nicht durch langfristige Kredite finanzieren können“. (Nikolaus J. Kurmayer | EURACTIV.de)
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