Ein mit kryogenem Wasserstoff betriebenes Flugzeug hat seine ersten Testflüge absolviert

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Wasserstoffbetriebene Flugzeuge, die einst als unerschwinglich teuer und ineffizient galten, starten endlich im wahrsten Sinne des Wortes rund um die Welt. Letzte Woche hat das in Deutschland ansässige Start-up-Unternehmen H2FLY einen wichtigen operativen Meilenstein erreicht: Es schloss die weltweit ersten bemannten Elektroflugzeugflüge ab, die vollständig mit flüssigem Wasserstoff betrieben werden.

„Dieser Erfolg markiert einen Wendepunkt in der Nutzung von Wasserstoff zum Antrieb von Flugzeugen. „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die Machbarkeit von flüssigem Wasserstoff zur Unterstützung emissionsfreier Mittel- und Langstreckenflüge nachgewiesen“, sagt H2FLY-Mitbegründer Josef Kallo sagte in einer Erklärung am 7. September.

Nach Angaben des Unternehmens offizielle AnkündigungH2FLY absolvierte insgesamt vier Flüssigwasserstoffflüge, von denen einer mehr als drei Stunden Flugzeit aufwies. Im Gegensatz zu früheren Tests verwendete der HY4-Flugzeugprototyp dieses Mal jedoch flüssigen, kryogen gespeicherten Wasserstoff (LH2) anstelle von gasförmigem Wasserstoff (GH2). Berichten zufolge ermöglicht die Änderung der Treibstoffquelle deutlich geringere Treibstofftankvolumina und -gewichte, wodurch die Reichweite des Flugzeugs sowie der Platz, der für Nutzlasten reserviert werden kann, erhöht werden.

[Related: Hydrogen-powered flight is closer to takeoff than ever.]

Auch wenn nur vier Testflüge abgeschlossen wurden, ist LH2-Treibstoff ein unglaubliches Potenzial für den Antrieb nachhaltigerer Flugzeuge. Dank der strategischen Treibstoffverlagerung könnte die maximale Reichweite des HY4-Flugzeugs des Unternehmens hypothetisch von 750 km auf 1.500 km (466 auf 932 Meilen) verdoppelt werden, was es für kommerzielle, kohlenstofffreie Mittel- und Langstreckenflüge wesentlich rentabler macht. Zum Vergleich: Ein Flug von New York City nach Columbus, Ohio, beträgt etwa 765 km; Ein Flug von NYC nach Tallahassee, Florida beträgt etwa 1.470 km.

Als Elektrik stellt fest, dass die H2FLY-Ingenieure im Laufe der Jahre im Vergleich zu ähnlichen Null-Emissions-Luftfahrtunternehmen eine Reihe von Erfolgen vorweisen können. Das Flugzeug HY4 absolvierte 2016 seinen Erstflug und stellte neue Rekorde auf, als es im Jahr 2022 bei einem 77-Meilen-Testlauf eine Höhe von mehr als 7.000 erreichte.

Zusätzlich zu den beeindruckenden Testergebnissen erklärt H2FLY, dass seine neuesten HY4-Flüge „der Höhepunkt“ des Projekts HEAVEN seien, „einem von der europäischen Regierung unterstützten Konsortium, das gegründet wurde, um die Machbarkeit der Verwendung von flüssigem, kryogenem Wasserstoff in Flugzeugen zu demonstrieren“. Das Projekt umfasste neben mehreren Konsortialpartnern aus der Wirtschaft auch Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, des Bundesministeriums für Digitalisierung und Verkehr sowie der Universität Ulm.

H2FLY beabsichtigt, künftig mit der Kommerzialisierung seiner Flugzeug- und Treibstofftechnologien zu beginnen. Dazu gehört die Entwicklung neuer Brennstoffzellensysteme, die in der Lage sind, die volle Leistungsreichweite für emissionsfreie Flüge in Höhen von bis zu 27.000 Fuß bereitzustellen. Im nächsten Jahr plant das Unternehmen außerdem die Eröffnung eines Hydrogen Aviation Center am deutschen Flughafen Stuttgart.

Wolfram Müller

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