Erst Filip Kostics frühe Verletzung, dann ein hervorragender Sieg: Eintracht Frankfurt hatte einen turbulenten Roadtrip nach Berlin. Jetzt sind die Augen auf dem Tisch – und auf den nächsten möglichen Neuzugang.
Ein Pass von Daichi Kamada, ein mutiger Start von André Silva – aber dann eine Beule von Jordan Torunarigha. Filip Kostic hätte am Ende eines bemerkenswerten und ideal gekrönten Angriffs stehen müssen, stattdessen war der erste Angriffszug von Frankfurter Eintracht während des Auswärtsspiels in Berlin (3: 1) auch die letzte Aktion, an der der Flügel beteiligt war. Kostic musste kurz darauf ersetzt werden – nach nur 15 Minuten Spielzeit.
Der Top-Performer, der auf dem linken Flügel von Hessen praktisch unverzichtbar ist, wurde in einem Duell von Torunarigha am rechten Bein getroffen. Ein Blick auf den Zeitlupenfernseher ließ zunächst die Angst vor dem Schlimmsten aufkommen. Selbst während des Spiels meldete Eintracht das erste Ergebnis und schloss eine Bandverletzung aus – aber am späten Freitagabend konnte sich niemand wirklich sicher sein.
„Ich hoffe, mit den Reifen ist alles in Ordnung. Jetzt müssen wir nur noch abwarten, was die Fotos zeigen“, sagte Trainer Adi Hütter kurz nach dem Schlusspfiff. Sein Spitzenspieler verfolgte die verbleibenden 75 Minuten des Spiels von der Tribüne des Berliner Olympiastadions aus. Das stark verbundene rechte Knie muss die Erkenntnis von ihm gehabt haben: Falls nötig, konnten die Frankfurter ohne die Beteiligung des Serben Tore erzielen.
Gegen die Hertha, die nicht mehr so gierig oder torhungrig wirkte wie am ersten Tag bei Werder Bremen (4: 1), waren die Hessen von Anfang an führend. Bester Beweis: 78 Prozent Ballbesitz nach etwa zehn Minuten. Das Hütter-Team war wacher, präsenter und vor allem aggressiver.
Eintracht wird mit Toren für eine starke Leistung belohnt
Stürmer Bas Dost war nicht selten der erste Verteidiger, der BSC-Torhüter Alexander Schwolow im Berliner Strafraum angriff. Im Besitz des Balles bewegten sich alle Frank-Feldspieler wieder sehr weit, aber im Vergleich zum Bielefeld-Spiel war das Gleichgewicht und die Koordination zwischen den Teams jetzt richtig. Eine engagierte Leistung, für die Eintracht ihn in der ersten Halbzeit mit zwei Toren belohnte.
Silvas 1: 0 war ein souverän verwandelter Elfmeter (30.) und bereits das zehnte Tor der Portugiesen seit dem Ende der Pause in Corona. Mindestens 50 Prozent des 2: 0 gehen auf Daichi Kamada zurück. Die Japaner servierten Dost perfekt von rechts. Der Angreifer schraubte sich an den Kopf und schlug zu (37.).
Frankfurter Tabellenführer – Hrustic Change Reports
Nach der Pause musste Hertha BSC ein offensiveres Spiel bestreiten, aber im Gegensatz zu Eintracht waren die Bemühungen der Hauptstädte an diesem Abend nicht mit der erforderlichen Effizienz ausgestattet. Mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß manövrierte Sebastian Rode den Ball ins Berliner Tor zum 3: 0 (71., „Ich musste sehen, ob es überhaupt rein ging“) – und sogar das 3: 1 mit Martin Hinteregger war durch a Frankfurter aufgenommen. Ein Fehler, eine Verletzung, nichts weiter.
Während die Eintracht-Fangemeinde mindestens bis Samstagnachmittag die Bundesliga-Tische fotografiert, schneidet oder sogar umgibt und sich über die vorläufige Hauptrolle freut, wachsen im aktuellen Transferfenster Anzeichen für das nächste Engagement der Hessen. Ajdin Hrustic, das Gerücht gibt es schon seit einiger Zeit, steht offenbar kurz vor dem Umzug zum Main.
Wie Kicker und Bild am Freitagabend berichteten, sollen die Hessen eine Einigung mit dem Hrustics Noch-Club FC Groningen erzielt haben. Die Überweisungsgebühr, wie so oft der Fixpunkt, muss eine Million Euro betragen. Der 24-jährige Mittelfeldspieler wird nächste Woche zu einer ärztlichen Untersuchung und Vertragsunterzeichnung nach Frankfurt kommen. Schließlich sollte es auch eine Diagnose für Filip Kostics Knie geben.
Sendung: Std. Fernsehen, Heimspiel! Bundesliga, 27.09.20, 22:05 Uhr.
Wannabe Internet-Spezialist. Alkohol-Nerd. Hardcore-Kaffee-Anwalt. Ergebener Twitter-Enthusiast.
+ There are no comments
Add yours