Status: 03.12.2020 09:28 vm.
Der Konflikt um faire Erzeugerpreise zwischen Landwirten und Einzelhändlern ist in Bewegung: Nach Tagen der Blockierung von Lidl-Lagern sucht der Rabatt nun nach Möglichkeiten, die Landwirte zu unterstützen.
Der Leiter der Schwarz-Gruppe, Klaus Gehrig, zu dem Lidl und Kaufland gehören, schrieb an die anderen großen Einzelhandelsketten, die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Vertreter von Handel und Landwirtschaft. Laut Lidl fordert er einen „dringenden Gipfel“, um konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirte einzuleiten.
Gehrig fordert einen kollaborativen Ansatz
Infolgedessen betonte Gehrig, dass nur ein gemeinsamer Ansatz durch Produktion, Verarbeitung, Handel und Politik eine Lösung bieten kann. Um die Situation für die Landwirte zu verbessern, schlug er vor, pragmatische und unbürokratische Lösungen zu suchen. Gehrig zeigte Anfang der Woche Verständnis für den Protest der Bauern. Er machte aber auch klar, dass Blockaden von Lagern und Kampagnen vor Filialen die Ausnahme bleiben sollten. „Lange Blockaden erhöhen das Risiko, dass nicht gelieferte Lebensmittel zerstört werden. Niemand kann sich darum kümmern“, erklärte der Fahrer.
Cloppenburg: Bauern rufen Gehrig an
Von Sonntag bis Dienstagabend blockierten Landwirte mit ihren Traktoren mehrere Lidl-Geschäfte – darunter in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Kampagne „Land schaffen Verbindungen“ forderte die Kampagne. Eine der größten Werbeaktionen fand mit dem Rabatt vor dem Zentrallager statt Stattdessen Cloppenburg. Am Dienstag riefen rund 250 Bauern Gehrig über den Lautsprecher an. Nach Angaben der Landwirte versprach er während des Gesprächs schriftlich zu garantieren, dass er sich in den nächsten Tagen an die anderen Discount-Giganten wenden werde.
Landwirte sprechen von teilweisem Erfolg
Die Landwirte sahen das Engagement nicht als Durchbruch, sondern zumindest als Teilerfolg im Kampf um faire Preise. Als Gegenleistung für die Garantie beendeten sie die Blockade des Lidl-Lagers. Die Demonstranten fuhren am Dienstagabend nach Hause, sagte Anthony Lee, Sprecher der Allianz „Land schaffen Verbindung“, NDR 1 Niedersachsen. Gleichzeitig warnte er jedoch: Wenn kein Konzept existiert oder wenn die Angebote die Bauern nicht ansprechen, wird der Kampf noch härter. Dann würde das Lager aller Rabattpunkte in Niedersachsen ab dem Wochenende gesperrt.
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Probleme mit dem Brief von Einzelhandelsketten an die Bundeskanzlerin
Hintergrund der Proteste war ein Brief von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an die größten deutschen Einzelhandelsketten. Darin beschwerten sich die Top-Führungskräfte der Unternehmen Edeka, Rewe, Aldi und der Schwarz-Gruppe über Aussagen der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Sie hat kürzlich eine Gesetzesvorlage veröffentlicht, um Landwirte und kleinere Lieferanten besser vor Preisdruck und unlauteren Praktiken von Einzelhandelsgiganten zu schützen – wie verspäteten Zahlungen und kurzfristigen Stornierungen. Die Supermarktketten beschwerten sich, dass Klöckner ein verzerrtes Bild des Unternehmens zeichnete.
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