Barcelonas Sicherheitschef Lluis Venteo äußerte sich nach dem verlorenen Europa-League-Viertelfinale gegen Eintracht Frankfurt kritisch zum Verhalten der hessischen Fußballfans, denen er dabei eine “Kultur des Stehens und des Trinkens” bescheinigte. In Deutschland stieß diese Aussage auf wenig Empörung, man amüsierte sich viel eher über die Aussagen der Katalanen. Dass die Fußballwelt in der Bundesrepublik zumindest noch ein Stück weit traditioneller und wilder ist als in vielen anderen europäischen Fußballnationen, ist derweil nicht zu übersehen. Doch eine neue Leidenschaft scheint die deutschen Sportfans dennoch gepackt zu haben.
Seit Jahrzehnten gleicht sich die Szenerie in den Stadien der Republik: Der typische deutsche Fußballfan steht in der Fankurve, trägt Fanklamotten und trinkt ein hopfenhaltiges Getränk. Doch anders als diese bereits ewig erscheinende Tatsache etabliert sich derzeit ein weiterer Trend in den Fanlagern: Die Sportwetten.
Woche für Woche geben tausende ihre Wetten auf die Spieler ihrer Teams oder der Konkurrenz bei den Buchmachern ab. Insbesondere im Internet floriert das Geschäft und längst ist dabei ein Kampf darum ausgetreten, zu den besten Wettanbietern gerankt zu werden. Zu einem guten Fußballspiel scheint neben dem Bier nun auch die passende Wette zu gehören, um das Erlebnis noch spannender zu machen. Deswegen haben es sich Vergleichsportale wie MyWettanbieter.de zur Aufgabe gemacht, den Wettfans die besten Wettanbieter im Ranking zu präsentieren und erleichtern ihnen damit die Suche nach einem Anbieter.
Wie die Sportwette nach Deutschland kam
Bereits im antiken Griechenland und im alten Rom fanden Wetten bei bestimmten Sportveranstaltungen statt. Ab dem 18. Jahrhundert etablierten sich vor allem in England Wettanbieter, die ein Geschäftsmodell darin sahen, ihre Kundschaft auf Sportereignisse wetten zu lassen. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte das professionalisierte Wettsystem die junge Bundesrepublik, wurde jedoch zunächst staatlich organisiert und bot lediglich sogenannte “Toto-Wetten” an. Erst gegen Ende des letzten Jahrtausend wurden dann private Unternehmen zugelassen und etablierten sich. Inzwischen existiert eine Vielzahl von Anbietern in Deutschland.
Nachdem im Juli letzten Jahres der deutsche Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat, dürfen nur noch lizenzierte Wettanbieter in der Bundesrepublik Sportwetten anbieten. Diese müssen Sicherheitsanforderungen erfüllen, die vor allem die Kundschaft vor Abzocke und Spielsucht schützen soll und zudem schwarze Schafe der Branche vom Markt verschwinden ließen. Für die Branche bedeutete das zudem den Schritt aus der gesetzlichen Grauzone zu einem staatlich anerkannten Wirtschaftsmarkt.
Digitalisierung der Wetten
Die gestiegene Sicherheit ist auch ein Mitgrund dafür, weshalb Sportwetten derzeit einen absoluten Boom erleben. Dieses Jahr wird ein erneuter Rekordumsatz für die Branche in Deutschland erwartet. Doch bereits in der Post-Corona-Phase war ein erheblicher Umsatzanstieg zu verzeichnen. Dafür sind nicht zuletzt die Anbieter im Internet verantwortlich. Während man früher auf Wettbewerbe wie die Bundesliga lediglich in öffentlichen Wettbüros wetten konnte, ist der Großteil der Kundschaft inzwischen digital unterwegs. Neben vielen Vorteilen wie attraktive Bonusangebote sind Sportwetten jederzeit schnell und unkompliziert verfügbar.
Integration in traditionelle Strukturen
Warum Sportwetten in Deutschland so beliebt geworden sind, scheint angesichts der traditionsbewussten Fans überraschend. Während in anderen Ländern die Kommerzialisierung durch Unternehmen, zu denen oftmals auch Buchmacher gehören, längst weit vorangeschritten ist, wird in Deutschland zögerlich mit dem Thema umgegangen. Allerdings lieben die deutschen ihren Sport und vor allem den Fußball. Der Wettkampfgedanke, gepaart mit Expertenwissen, führt dazu, dass viele Fußballfans regelmäßig Sportwetten betreiben. Die Leidenschaft und das Mitfiebern bei einem Fußballspiel werden dadurch zusätzlich gesteigert. Das führte dazu, dass Sportwetten inzwischen zum traditionellen Fußballbild dazu gehören.
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