Im westdeutschen Dortmund ist am Mittwoch ein Mann von der Polizei getötet worden. Beamte sagten, sie hätten bei dem 44-jährigen Obdachlosen, der offenbar an einer psychischen Krise litt, einen Taser eingesetzt.
Taser gehören traditionell nicht zur Ausrüstung deutscher Polizeibeamter, werden aber seit 2021 in einem Pilotprogramm im Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo Dortmund liegt, erprobt.
Die Polizei wurde zur Hilfeleistung des Mannes gerufen, der Zeugenaussagen zufolge auf offener Straße um Hilfe rief und im Stadtteil Dorstfeld geparkte Autos leicht beschädigte. Als die Polizei eintraf, rammte er ihr Fahrzeug und versuchte, auf seinen Beifahrersitz zu gelangen.
Die Beamten sagten, das Opfer sei aggressiv geworden. Er versuchte angeblich, ihr Fahrzeug zu fahren, als sie den Taser benutzten.
Untersuchung eingeleitet
Später am Mittwoch sagte ein Polizeisprecher, es gebe Beweise dafür, dass das Opfer getrunken und ein Herzleiden gehabt habe.
„Derzeit liegt gegen keinen von ihnen ein Verdacht auf Fehlverhalten vor. Es zeigt sich, dass der Einsatz korrekt durchgeführt wurde und sich die Beamten korrekt verhalten haben“, sagte Staatsanwalt Henner Kruse der Deutschen Presse-Agentur DPA.
Wie bei allen Todesfällen von Beamten üblich, werden die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft und einer weiteren Polizeidienststelle, der Stadt Recklingshausen, unter Verwendung von Aufnahmen von Körperkameras der Polizei durchgeführt.
Es ist der zweite Polizeimord in Dortmund innerhalb von zweieinhalb Monaten. Im August wurde ein Junge in einem Flüchtlingsheim in der Stadt getötet, nachdem die Polizei mit einem Taser auf ihn geschossen hatte, als er drohte, sich mit einem Messer umzubringen.
es/wmr (dpa, AFP)
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