Er jagte Motorradfahrer auf der Stadtstraße, rief „Allahu akbar“ (dt. „Gott ist größer“) und drohte mit einer Bombe. Dann rollte er einen Gebetsteppich neben seinem schwarzen Terror Opel mitten auf der Stadtstraße aus …
von MATTHIAS BECKER, DIRK BÖTTGER, HILDBURG BRUNS, ISABEL HERWIG, AXEL LIER, KATHARINA METAG, MOHAMMED RABIE, BJÖRN STRITZEL, PETER WILKE und MAREN WITTGE
Der 30-jährige Sarmad A. verletzte am Dienstagabend auf der A100 sechs Menschen, drei davon schwer. Am nächsten Morgen sprechen die Ermittler über einen islamistischen Angriff.
DAS PROTOKOLL DES TERRORRECHTS
▶ ︎ Der Iraker mit einem Sitzsack auf dem Kopf ist in der Reinickendorfer Kögelstraße auf und ab gegangen, wo er stundenlang wie verrückt lebt. Immer wieder nennt er „Allahu Akbar“ und „Du wirst sehen“. Anwohner rufen mehrmals die Polizei an.
Um kl. 16.30 Sarmad A. postet auf Facebook ein Selfie mit Mütze und rotem Poloshirt vor seinem schwarzen Opel Astra mit Berliner Nummernschildern. Zu diesem Zweck schreibt er auf Arabisch: „Gott sei Dank. Unter allen Umständen. „Später ersetzte er die Berliner Nummernschilder durch Lübbener (LN).
►Es ist 06:35 Uhr, als A. in der Detmolder Straße (Wilmersdorf) seine terroristische Fahrt auf der Berliner Autobahn beginnt und ein kleines Auto und den ersten Motorradfahrer trifft. Er verlässt die Autobahn, dreht sich um und fährt wieder hoch. Am Innsbrucker Platz (Schöneberg) trifft er auf einen Rollerfahrer. Er sah einen anderen Motorradfahrer in der Alboinstraße (Tempelhof).
► Der letzte Unfall stoppt Opel, Sarmad A. (30) kommt heraus und ruft erneut: „Allahu akbar“. Er stellt eine Militärmunitionskiste auf das Dach des Fahrzeugs und ruft: „Niemand kommt näher, sonst sterben Sie alle.“ Als er die Gebetsmatte auf die Straße wirft, zieht ihn ein arabischsprachiger Polizist vom Auto weg.
► Hör auf! A. hat ein Küchenmesser dabei und trägt immer noch das rote Poloshirt.
► Die Feuerwehr und die Polizei sind in großem Umfang, die Autobahn der Stadt ist komplett gesperrt. Insgesamt müssen sechs Verletzte behandelt werden, drei Schwerverletzte werden von der Feuerwehr registriert, einer von ihnen, ein Feuerwehrbeamter, muss wiederbelebt werden und ist in Lebensgefahr.
► Sprengstoffspezialisten öffnen die Munitionskiste mit einem Wasserstrahl. Freier Weg! Im Inneren ist nur ein Werkzeug.
Es ist um kl. 16, wo eine spezielle Belegschaft die Wohnung des Täters in Reinickendorf stürmt. Anscheinend auf der Suche nach Sprengstoff und möglichen Komplizen.
► Am Mittwochmorgen wurde bekannt: A. soll den geringsten Kontakt zum Islamisten D. gehabt haben, der als Bedrohung bekannt war und den er während seines Flüchtlingsaufenthaltes getroffen hat.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es auch Hinweise auf psychische Gesundheitsprobleme. Oberstaatsanwalt Martin Steltner: „Wir gehen von einem religiös-islamistischen Akt aus; eine radikale religiös-islamistische Sichtweise und psychologische Instabilität. Wir haben keine Hinweise auf eine Terroristengruppe oder andere Täter. „“
Ob die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe den Fall annimmt, hängt unter anderem davon ab, ob der Täter an islamistischen Strukturen beteiligt sein kann. Steltner: „Wir werden jedes Detail niederschlagen und jeden Stein schlagen!“
Am Mittwochabend erließ ein Richter einen Haftbefehl gegen Sarmad A. wegen versuchten Mordes in mindestens drei Fällen. Die Entscheidung nach Einschätzung durch Experten: Die Iraker befinden sich nicht in Haft, sondern werden in einer psychiatrischen Haftanstalt festgehalten.
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