Laut Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gibt es laut Nordrhein-Westfalen kein Zurück in der Corona-Krise, sondern ein Zeichen der Hoffnung. Der Durchschnitt von sieben Tagen betrug 4219 Infizierte in Nordrhein-Westfalen, sagte Laschet gestern Abend in Düsseldorf nach einer Videokonferenz von Bund und Ländern zur Koronakrise. „Dies ist der niedrigste Wert seit dem 6. November.“
Die Zahl der Infektionen lag jedoch immer noch auf einem „sehr hohen Grundniveau“. Trotzdem verfügt das Gesundheitssystem immer noch über Reserven, so dass es noch nicht notwendig ist, die Operationen zu verschieben, sagte Laschet. Insgesamt 900 Covid-19-Patienten in NRW befanden sich am Montag auf der Intensivstation, von denen 580 beatmet wurden. Nach Angaben der Landesregierung standen weitere 906 Intensivpflegebetten mit Lüftungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Um die Koronapandemie einzudämmen, appellieren Bund und Länder an die Bürger, ihre privaten Kontakte erneut deutlich zu reduzieren. Laschet appellierte auch an alle, auf private Feiern, Treffen mit Freunden und Bekannten sowie Freizeitaktivitäten zu verzichten und lieber zu Hause zu bleiben als möglich. Nach dem Beschluss von Bund und Ländern sollten Treffen mit Freunden und Bekannten auf einen festen Zusatzhaushalt beschränkt werden.
Das Ziel ist immer noch, die zweite Infektionswelle zu stoppen, einen nationalen Notfall zu verhindern und gleichzeitig Kindertagesstätten, Schulen und Unternehmen so offen wie möglich zu halten, bestätigte Laschet. Die Frage, ob Unterricht im Klassenzimmer oder besser digital angeboten wird, muss flexibel entschieden werden – abhängig von Schultyp, Altersgruppen und Infektionsraten in den jeweiligen Bezirken.
Zunächst haben Bund und Länder während ihrer Konferenz eine Zwischenbilanz erstellt. Es bestand große Übereinstimmung: „Es ist noch nicht der Tag der endgültigen Beurteilung, ob die Novembermaßnahmen wirksam sind.“
Weitere Antworten werden auf der nächsten Bundes- und Landeskonferenz am 25. November gegeben. Bis dahin wird NRW unter anderem Vorschläge erarbeiten, wie Fortschritte bei der Digitalisierung der Gesundheitsbehörden erzielt werden können.
Das Warnprogramm muss ebenfalls erneut besprochen werden. „Aus unserer Sicht ist Datenschutz ein wichtiges Grundrecht, aber der Schutz von Leben durch die Corona Alerts-App ist auch ein wertvolles Gut“, betonte Laschet. Die Landesregierung wird auch Vorschläge zur Erreichung eines ausgewogenen Verhältnisses vorlegen.
Der Oppositionsführer im NRW-Landtag, Thomas Kutschaty, bestand darauf, dass Entscheidungen sofort getroffen werden. „Nichts zu tun ist keine Option“, kritisierte der SPD-Chef während der Bundesgespräche.
Laschet berichtete, dass das Staatskabinett bereits am vergangenen Sonntag in einer Sondersitzung über Wirtschaftshilfe entschieden habe, die nun sehr schnell an diejenigen ausgezahlt werde, die infolge der Pandemie große Verluste erleiden müssten. Darüber hinaus erörterte das Kabinett eine Impfstrategie. „Dies ist die größte logistische Aufgabe, der sich eine Landesregierung jemals in der Geschichte des Staates gestellt hat – nämlich 18 Millionen Menschen nach klaren Kriterien, nach klaren Prioritäten und schnell zu impfen.“ Die Vorbereitungen dafür liefen auf Hochtouren, versicherte der Ministerpräsident.
Laschet berichtete, dass das exponentielle Wachstum der Infektionszahlen in NRW bereits gebrochen ist. Inzwischen gibt es wieder eine „leichte Abwärtsbewegung“. Aber es ist noch zu früh zu sagen, ob es funktionieren wird.
Weitere Konsultationen sind am 25. November erforderlich – und wenn die Zahl der infizierten und schwerkranken Menschen bis zu diesem Zeitpunkt nicht wesentlich gesunken ist, kann es auch weitere verbindliche Beschränkungen geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in Berlin, das Ziel sei es, auch nach Jahresende mehr „Vorhersehbarkeit“ für die Bürger zu erreichen.
Bundestag und Bundesrat wollen am Mittwoch das Infektionsschutzgesetz ändern. Er erwarte mehr Rechtssicherheit bei Verletzung der Grundrechte, sagte Laschet. Das schwarz-gelbe Staatskabinett wird am Dienstag entscheiden, wie NRW im Bundesrat abstimmen wird.
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