RKI-Kommission: Für Deutschland werden weitere Impfstoffe erwartet

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Weltweit wird ein Impfstoff gegen Coronavirus entwickelt. Es gibt auch einige deutsche Projekte. Die Impfkommission von RKI erwartet daher mehrere Impfstoffe, die in diesem Land zugelassen werden können.

Die Ständige Impfkommission (STICO) am Robert Koch-Institut geht davon aus, dass es in Deutschland mehrere verschiedene Impfstoffe gegen das Coronavirus geben wird.

„Angesichts der großen Anzahl potenzieller Sars-CoV-2-Impfstoffkandidaten ist es wahrscheinlich, dass in Deutschland möglicherweise mehr Impfstoffe zugelassen werden“, sagte Sabine Wicker, Vizepräsidentin der Kommission, gegenüber den Zeitungen der Funke Media Group. Es kann sein, dass einzelne Impfstoffe für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen besonders geeignet sind.

Abwägen der Prioritäten

Aufgabe der Impfkommission ist es, Prioritäten zu setzen, wenn ein Impfstoff zunächst nur in begrenzten Mengen verfügbar ist. Dazu muss laut Wicker überprüft werden, welche Bevölkerungsgruppen das höchste Infektionsrisiko haben und wer von einer Impfung am meisten profitiert. Eine solche Risiko-Nutzen-Analyse ist ein Schlüsselelement im standardisierten Ansatz von Stiko.

Im Fall des Coronavirus gehörten zu den Gruppen insbesondere das medizinische Personal sowie chronisch Kranke und ältere Menschen, erklärte der Arzt. Stiko setzte im Frühjahr eine Arbeitsgruppe ein, um Empfehlungen für Koronarimpfungen zu entwickeln.

Die Bundesregierung unterstützt drei deutsche Unternehmen

Die Bundesregierung geht davon aus, dass in den ersten Monaten des nächsten Jahres in Deutschland ein Impfstoff gegen das Coronavirus für Teile der Bevölkerung verfügbar sein wird, für die breite Masse jedoch voraussichtlich erst Mitte des Jahres. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sprachen in Berlin entsprechend.

Spahn hatte gesagt, dass Menschen mit früheren Krankheiten, ältere Menschen und Angestellte im Gesundheitswesen und in der Krankenpflege an erster Stelle stehen sollten.

Die beiden Minister kündigten außerdem an, dass die Bundesregierung die Entwicklung eines Koronarimpfstoffs deutscher Unternehmen im Rahmen eines Sonderprogramms mit 750 Millionen Euro unterstützen werde. 375 Millionen Euro fließen an das Mainzer Unternehmen Biontech und 230 Millionen Euro an den Tübinger Hersteller Curevac. Darüber hinaus muss die Firma IDT Biologika aus Dessau-Rosslau unterstützt werden.

Zahlreiche Projekte auf der ganzen Welt

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation suchen derzeit rund 170 Projekte weltweit nach einem wirksamen Medikament. In 26 von ihnen laufen bereits Testimpfungen, um die gesundheitliche Verträglichkeit und Wirksamkeit zu untersuchen.

Bisher gab es weltweit etwas mehr als 29,5 Millionen Coronavirus-Infektionen. Davon sind mindestens 266.663 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. Laut RKI meldeten die Gesundheitsbehörden von 1901 gestern neue Infektionen.



Heine Thomas

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