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B.erlin (dpa) – Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, muss sich auf unangenehme Fragen zu Schuld und Verantwortung vorbereiten. Maaßen wird heute als Zeuge im Untersuchungsausschuss des Bundestages zum Terroranschlag auf den Berliner Breitscheidplatz zu hören sein.
Die Abgeordneten wollen von ihm wissen, ob und warum das Bundesamt die Gefahr des damals radikalen Islamisten und späteren Mörders Anis Amri falsch eingeschätzt hat. Sie wollen auch seine Darstellung in Frage stellen, dass Amri ein „reiner Polizeifall“ war, an dem der inländische Geheimdienst nur geringfügig beteiligt war. „Wir haben diese Geschichte von Hans-Georg Maaßen im Untersuchungsausschuss mehrmals widerlegt“, sagte Benjamin Strasser, Innenpolitiker der FDP. Das Amt für den Schutz der Verfassung „wurde an vielen Stellen beteiligt und machte Fehler“.
Der Tunesier Anis Amri gab den deutschen Behörden zahlreiche falsche Identitäten. Er sympathisierte mit der Terroristengruppe des Islamischen Staates (IS) und verkaufte Drogen. Der abgelehnte Asylbewerber entführte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen, tötete den Fahrer und beschleunigte das Fahrzeug über den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin, wo elf weitere Menschen getötet wurden.
Als Präsident des Amtes für den Schutz der Verfassung wurde Maaßen vor zwei Jahren heftig kritisiert, weil er bezweifelte, dass Ausländer nach dem Tod eines Deutschen in Chemnitz „gejagt“ würden. Im November 2018 trat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) vorübergehend in den Ruhestand. Maaßen ist CDU-Mitglied und engagiert sich in der stark konservativen Wertevereinigung.
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