Wie werden die Arbeitsgewohnheiten von Familien in Deutschland in Zukunft aussehen? Eine neue Umfrage hat uns eine gute Idee gegeben. Neben einer gleichmäßigeren Verteilung der Kinderbetreuung wollen Mütter und Väter in Deutschland flexibler und mit weniger Stunden arbeiten.
Angehende Eltern möchten weniger arbeiten und mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen
Immer mehr Menschen in Deutschland wünschen sich ein Berufsleben, das den Bedürfnissen junger Familien gerecht wird und die Betreuungspflichten zwischen den Eltern gleichmäßiger verteilt werden, zeigt eine neue Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Die Studie, die dem zur Verfügung gestellt wurde Frankfurter Allgemeine Zeitung, interviewte Erwerbstätige ohne Kinder im Alter von 29 bis 40 Jahren, die sich vorstellen können, eine Familie zu gründen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Männer und Frauen vor allem in den ersten Lebensjahren am liebsten weniger arbeiten und mehr Zeit für die Betreuung ihres neuen Kindes aufwenden würde. Die Studie ergab auch, dass 94 % der befragten Männer Elternzeit und Elterngeld in Anspruch nehmen wollten und die Hälfte mehr Zeit in Anspruch nehmen wollte, als dem Vater normalerweise zusteht.
Längere Arbeitszeiten für Väter noch akzeptabel
Alte Gewohnheiten und Gepflogenheiten lassen sich jedoch nur schwer durchbrechen: Die Umfrage ergab, dass die Menschen noch immer eine ziemlich festgefahrene Einstellung dazu haben, wie viel Männer und Frauen nach der Geburt eines Kindes arbeiten sollten. Lange Arbeitszeiten galten für Väter als viel wünschenswerter als für Mütter, denn nur jede zehnte Frau konnte sich vorstellen, nach der Geburt weniger als sechs Monate zu Hause zu bleiben.
Knapp die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Väter mehr als 32 Stunden pro Woche arbeiten sollten (die durchschnittliche Vollzeitarbeitswoche in Deutschland liegt zwischen 36 und 40 Stunden), während dies nur 12 % bei Müttern der Fall ist.
Es liegt jedoch ein Wandel in der Luft: Rund die Hälfte der Männer und Frauen wünscht sich eine gleichberechtigte Aufteilung der Elternzeit, 38 % sagen, die ideale Situation wäre, wenn beide Elternteile Teilzeit arbeiten . Sechs von zehn Befragten hielten es für ideal, wenn Mütter zwischen 15 und 32 Stunden pro Woche arbeiten, und knapp die Hälfte befürwortete dasselbe Arbeitsmuster für Väter.
Die Vier-Tage-Woche, die neue Normalität?
„Wir sehen deutlich, dass zukünftige Väter nicht nur flexibler, sondern auch weniger Stunden arbeiten wollen“, sagt Volker Baisch, Geschäftsführer des Netzwerks der Väter conpadres, bei ER TUT. „Die ’neue Normalität‘ wird die Vier-Tage-Woche sein, um die Balance zwischen Familie, Freunden und Beruf zu halten.“
Wenn es um Arbeitgeber geht, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterstützen, wünscht sich die Mehrheit der Befragten flexible Arbeitszeiten mit Optionen wie Gleitzeit und Teilzeitarbeit. Die Studie ergab auch, dass Arbeitnehmer die Familienfreundlichkeit des Arbeitgebers als wichtigen Faktor bei unternehmerischen Entscheidungen ansehen. Zwei Drittel der Befragten gaben an, den Arbeitgeber zu wechseln, wenn ihre Bedürfnisse nicht angemessen berücksichtigt würden.
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