Diese Entscheidung wird Marco Reus nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Am Vorabend der Bekanntgabe der deutschen Mannschaft für die verschobene EM 2020 hat sich Borussia Dortmunds Kapitän über Instagram vom Turnier abgeschottet.
‚Nach einer komplizierten, anstrengenden und – danke – endlich erfolgreichen Saison habe ich mich mit dem Bundestrainer entschieden [Joachim Löw] nicht zum Euro zu reisen“, schrieb der 31-Jährige.
Dies ist das dritte große Turnier, das Reus seit seinem Debüt in Deutschland 2011 verpassen wird. Seitdem sorgt er für anhaltende Verletzungsprobleme und die damit einhergehenden Rückgänge in dem Land, dass er nur 44 Länderspiele für Deutschland bestritt und nur fünf bei großen Turnieren: zwei Einsätze bei der Euro 2012 und drei bei der WM 2018.
In diesem Jahr beendete Reus wohl zum ersten Mal in seiner Karriere eine Saison vor einem großen internationalen Turnier ohne Verletzungen und viel Form. Seine fünf Tore und sieben Assistenten seit Interimstrainer Edin Terzic im Dezember die Geschäftsführung des BVB übernommen haben, haben maßgeblich zum erfolgreichen Saisonabschluss beigetragen.
Riese: „Zeit sich zu erholen“
„Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, denn ich bin immer unglaublich stolz, wenn ich die Chance habe, für mein Land zu spielen“, schrieb Reus. „Aber nach einem für mich persönlich intensiven Jahr und nach dem Erreichen unserer Ziele bei Borussia Dortmund bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich meinem Körper Zeit geben muss, um sich zu erholen!“
Joachim Löw, Trainer der Nationalmannschaft, sagte, er hätte Reus gerne an Bord gehabt, sagte aber, er verstehe seine Gründe nach einer „offenen und ehrlichen“ Diskussion.
„Marco ist ein hervorragender Fußballer und wie er in Dortmund über die Wochen und Monate gezeigt hat, wird es für jede Mannschaft ein großer Schub sein“, sagte er.
„Ich kenne Marco seit vielen Jahren und hatte leider viele Unfälle mit Verletzungen. Er ist immer mit viel Energie zurückgesprungen, um seine Rehabilitation zu überstehen.
„Aber für uns brauchen wir von Anfang an energische Spieler. Deshalb danke ich Marco für seine ehrlichen Worte und wir respektieren seine Entscheidung.“
In dieser Saison hat Reus für seine Verhältnisse eine relativ verletzungsfreie Saison hinter sich. Er erholte sich zu Beginn der Saison von einem Sehnenproblem und verpasste Dortmunds 2:2-Unentschieden gegen Köln im März mit einem Schlag am Knöchel.
Ansonsten startete er 26 Bundesliga-Spiele seines Vereins und spielte in allen Champions-League- und DFB-Pokalspielen unentschieden.
Es spricht für seine enorme Erfahrung, dass er sich nun entschlossen hat, auf seinen Körper zu hören und nach einer Saison ein Turnier zu verschieben, umso berauschender durch den verkürzten Coronavirus-Kalender. Darüber hinaus ist es verständlich, dass er nach seiner Vaterschaft im März 2019 auch mehr Zeit mit seiner kleinen Tochter verbringen möchte, weg von begrenzten Quarantäneglocken im Team.
Dennoch könnte die Meldung, dass Thomas Müller in den deutschen Kader zurückgekehrt ist, aus sportlicher Sicht auch Reus‘ Entscheidung bestätigt haben, nicht in derselben Rolle wie der Bayern-Spieler in München anzutreten.
„Ich plane, die Pause sinnvoll zu nutzen, um mich richtig auf die nächste Saison vorzubereiten“, schloss er. „Ich wünsche Jogi [Löw] und dem Team alles Gute und drücke als Unterstützer die Daumen. ‚
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