Bundesaußenminister Heiko Maas sagte am Dienstag, Berlin könne Gespräche über die Lockerung eines Patents für COVID-19-Impfstoffe zugunsten ärmerer Länder aufnehmen.
„Dies ist eine Diskussion, die wir führen und die wir keinesfalls vermeiden wollen“, sagte Maas bei einem Besuch eines Pfizer-Werks in Kalamazoo, Michigan.
Der amerikanische Pharmariese produziert den Comirnaty-Impfstoff gemeinsam mit den deutschen Entwicklern des BioNTech-Shots.
Deutschland hat bisher US-Vorschläge zur Aussetzung von Patenten auf Coronavirus-Impfstoffe abgelehnt. Das Thema soll am Donnerstag bei einem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Joe Biden in Washington behandelt werden.
Was sagte Heiko Maas zum Patentverzicht für COVID-Impfstoffe?
Als er Berlin verließ, rief Maas dazu auf, „jede Chance“ zu nutzen, um die Impfstofflieferungen auch in ärmere Länder zu erhöhen, in der Hoffnung auf einen leichteren Zugang zu Patenten für die Herstellung lokal produzierter Impfstoffe.
Im Pfizer-Werk sieht er kurzfristig wenig Spielraum für eine Lockerung der BioNTech-Pfizer-Patente: „Deshalb geht es jetzt vorrangig darum, Lieferketten und -fähigkeiten zu verbessern. Produktion in den ärmsten Ländern“.
„Wir können beides machen, wir können es auch parallel machen“, fügte er hinzu und verwies auf die Zunahme der Impfstofflieferungen und die Patentfehde.
Er lehnte auch Impfstofflieferungen aus China und Russland ab und beschuldigte sie, „problematische Impfstoffdiplomatie zu betreiben … anstatt Leben zu retten“.
Vor allem China stelle seinen Impfstoff bereit, um „klare politische Forderungen verschiedener Länder zu stellen, die wir grundsätzlich ablehnen“.
Ohne „Solidarität“ bei der weltweiten Verteilung von Impfstoffen wäre die aktuelle Delta-Variante „nicht die letzte, die wir überwinden müssen“, sagte Maas.
ipj/rt (dpa, Reuters, AFP)
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