Volkswagen-Chef Diess tritt im September zurück

Volkswagen-Chef Herbert Diess wird aus dem Vorstand des deutschen Autoriesen ausscheiden und durch den Chef der Sportwagenmarke Porsche ersetzt werden, teilte der Konzern am Freitag mit.

Der Abgang von Diess von der Spitze des zweitgrößten Autobauers der Welt sei „im gegenseitigen Einvernehmen“ vereinbart worden und werde am 1. September wirksam, teilte Volkswagen in einer Erklärung mit.

Diess wird nach vier Jahren von Oliver Blume, dem derzeitigen Chef der Porsche-Sportwagen, Teil der Volkswagen-Familie mit 12 Marken, zu der auch Skoda und Audi gehören, als CEO abgelöst.

Das hat der Konzern, der sein Geschäft auf Elektrofahrzeuge umstellt, in einer Aufsichtsratssitzung am Freitag beschlossen.

Diess habe die Transformation des Konzerns „maßgeblich mitgestaltet“, das Unternehmen durch „extrem turbulente Gewässer“ geführt und „eine grundlegend neue Strategie umgesetzt“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Hans Dieter Pötsch.

Der scheidende CEO hat mit seiner harschen Art und kontroversen Äußerungen oft für Aufregung gesorgt.

2019 wurde er gebeten, sich bei einer Firmenversammlung für ein Wortspiel mit einem Nazi-Slogan zu entschuldigen.

Diess ist intern unter Druck geraten, nachdem er im vergangenen Oktober angedeutet hatte, dass bis zu 30.000 Arbeitsplätze bei Volkswagen in Deutschland gefährdet sein könnten, wenn er beim Umstieg auf batteriebetriebene Modelle keine Kosten einsparen könne.

Als öffentlicher Bewunderer von Elon Musk, dem Vorstandsvorsitzenden des US-Elektrofahrzeugpioniers Tesla, sagte Diess letztes Jahr, dass der berühmte deutsche Autobauer eine „Revolution“ brauche, um es mit seinem amerikanischen Rivalen aufzunehmen.

„Teamgeist, Fairness und Leidenschaft sind erfolgsentscheidend“, sagte der neue Vorstandsvorsitzende Oliver Blume in einer Mitteilung am Freitag.

meer/rl