Das Ende einer Ära? Serena Williams verpasst die Australian Open

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Serena Williams ist eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten. Seit ihrem Profi-Debüt 1995 hat sie mehr als 30 Grand-Slam-Titel gewonnen und ihre verheerende Vorhand ist bei Gegnerinnen gefürchtet. Doch langsam aber sicher nähert sich die Sportlegende dem Ende ihrer Karriere. Im September letzten Jahres feierte sie ihren 40. Geburtstag und verletzungsbedingt fiel ihre Bilanz auf dem Platz schwach aus. Nachdem sie sich 2021 aus Wimbledon und den US Open zurückzog, ist sie nun auch bei den Australian Open nicht angetreten. Ist die Ära der großen Siege für Williams endgültig vorbei?

Enttäuschende Vorjahressaison

Erst 2018 war Serena Williams nach der Geburt ihrer Tochter wieder ins Spitzentennis zurückgekehrt. 2019 spielte sie sich wieder in die Top Ten der Weltrangliste und 2020 holte sie sich beim ASB Classic sogar ihren ersten Single-Titel seit der Mutterschaftspause. Es ging also aufwärts für Williams. Allerdings musste sie schon während dieser Zeit wiederholt verletzungsbedingte Rückzieher machen. 2021 zeigte sich dann erstmals deutlich, dass die Legende schwächelt. Bei den Italian Open spielte sie das tausendste Spiel ihrer Karriere, konnte aber in der ganzen Saison keine größeren Erfolge für sich verbuchen. In Wimbledon zog sie sich im ersten Satz des ersten Spiels eine Verletzung zu und musste das Turnier abbrechen. Zu Beginn der US Open im August war diese Verletzung noch nicht verheilt, sodass Williams ihre Teilnahme absagte. Seither ist sie nicht auf den Platz zurückgekehrt.

Kann Williams noch Rekorde brechen?

Serena hat schon so viele Rekorde im Frauentennis aufgestellt, dass es unfair erscheint, noch mehr von ihr zu erwarten. Trotzdem ist es für Fans ein seltsames Gefühl, wenn sie mit ihrer Smartphone App Wetten abschließen möchten, und der Name von Williams nicht ganz oben auf der Liste für die Australian Open steht. Und sie hat es auch bisher vermieden, von einem Rücktritt zu sprechen. Es ist also durchaus denkbar, dass sie in Australien angetreten wäre, wenn ihre Oberschenkelverletzung schon abgeheilt wäre. Ein Abschiedsauftritt bei Wimbledon wäre also nicht unvorstellbar. Und wenn Williams es noch einmal schafft, sich in Topform zu bringen, könnte sie vielleicht auch noch ihren achten Major-Titel abräumen. Damit würde sie mit Rekordhalterin Margaret Court gleichziehen. Aber auch wenn ihr das nicht gelingen sollte, würde das ihr Vermächtnis nicht im Geringsten schmälern.

Williams Vermächtnis

Vielen Beobachtern des Sports gilt Williams als die größte Tennisspielerin aller Zeiten. In einer Zeit, in der der Wettkampf beim Tennis härter ist als je zuvor, hat sie ihre Stärke gegen zahlreiche Gegnerinnen unter Beweis gestellt. Aber Williams hinterlässt viel mehr als nur eine beeindruckende sportliche Leistung. Gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Venus hat sie sich als schwarze Frau ihren Platz im Tennis erkämpfen müssen. Nicht nur zu Beginn ihrer Karriere war sie ungewöhnlich feindseligen Kommentaren in der Tennisberichterstattung ausgesetzt. Ihr Einfluss beschränkt sich aber nicht nur auf die Tennisszene. Williams ist auch eine echte Ikone des Frauensports geworden und hat überall auf der Welt junge Nachwuchsathletinnen inspiriert. Auch wenn sie sich mit dem Gedanken an den Ruhestand offensichtlich schwertut: Dieses Vermächtnis kann ihr keiner nehmen.

Jochen Fabel

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