Der Berliner Senat plant keine exklusiven Parkplätze für Autozulieferer

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Es ist nicht ungewöhnlich, dass Autofahrer eine Runde um den Block fahren müssen, bevor ein Parkplatz öffnet. Bei dieser zeitraubenden Suche spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Privatauto oder ein Carsharing-Fahrzeug handelt. Autoteile sollen zwar helfen, die Zahl der Privatautos in Berlin zu reduzieren, aber der Senat verschafft den Flotten keinen Vorteil in der Stadt, indem er Parkplätze speziell für sie reserviert.

Solche Parkplätze gibt es in Berlin so gut wie nicht – und sind nach Angaben des Senats und der Bezirke auch nicht geplant. Das geht aus Antworten der Senatsverkehrsverwaltung auf eine noch unveröffentlichte Anfrage des Abgeordneten Felix Reifschneider (FDP) hervor, die dem Tagesspiegel vorab zur Verfügung gestellt wurden.

Demnach gibt es fast ausschließlich in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf Sonderstellplätze für Carsharing-Fahrzeuge – und auch dort nur in sehr überschaubarer Zahl. In Friedrichshain-Kreuzberg sind nach Kreisangaben 13 Stellplätze für Fahrzeuge einzelner Mietwagenflotten reserviert.

Auf weiteren 48 Stellplätzen dürfen alle Anbieter parken, in Charlottenburg-Wilmersdorf sind es 19. Acht weitere Parkplätze nennt der Bezirk Neukölln, in Lichtenberg gibt es einen. Darüber hinaus gibt es an den BVG-Jelbi-Stationen stadtweit Einzelparkplätze. Weitere Parkplätze sind nicht geplant.

„Berlin könnte zur Hauptstadt der Autoteile werden, wenn Senat und Landkreise endlich die richtigen Rahmenbedingungen schaffen“, sagte Reifschneider. Er warf Senat und Landkreisen mangelndes Engagement bei Sharing-Angeboten vor: „Es kann nicht sein, dass es in Mitte und Pankow nicht einen einzigen anbieteroffenen Parkplatz für Carsharing-Autos gibt.“ Gleichzeitig tragen Autoteile zu einer effizienten Nutzung von Straßen und Parkplätzen bei, sagte er. „Diese Möglichkeiten müssen endlich in Berlin genutzt und vom Senat gefördert werden.“

München verfolgt derzeit einen anderen Ansatz als Berlin. Die bayerische Landeshauptstadt hat kürzlich beschlossen, 1.000 Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge zu reservieren. Davon sind 600 für ausgewählte stationsbasierte Anbieter und 400 für Free-Floating-Dienste.

„München zeigt derzeit eindrucksvoll, wie innovatives Shared Mobility Management aussehen kann“, sagt Michael Fischer, Sprecher der Carsharing-Unternehmen der Plattform Shared Mobility. „Wir wünschen uns, dass dieses Beispiel in Deutschland Schule macht.“

Auch Gunnar Nehrke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Motoren-Teile-Verbandes, fordert eigene Stellplätze für die Fahrzeuge – vor allem aber für stationsgebundene Angebote: „Stellplätze für stationsgebundene Autoteile im öffentlichen Raum sind besonders dringend. Das Angebot ist es nicht.“ heute sichtbar, obwohl die Flotte etwa die Hälfte des deutschen Carsharing-Marktes ausmacht.“ Da sich die Parkplätze oft in privaten Hinterhöfen befinden, sind die Dienste den Nutzern trotz ihrer weiten Verbreitung noch kaum bekannt.

Foto von JavyGo auf Unsplash

Wolfram Müller

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