BERLIN (dpa) – Die Berliner Museumsaufsicht wird hawaiianische Ahnenreste, die im 19. Jahrhundert von einem deutschen Physiker gesammelt wurden, an Behörden in Hawaii übergeben.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz teilte am Montag mit, dass die Überreste von 32 Personen, bekannt als „iwi kupuna“, am Freitag einem Vertreter des Office of Hawaiian Affairs, einer halbautonomen staatlichen Behörde unter der Leitung indigener Hawaiianer, übergeben werden.
„Menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten haben in unseren Museen und Universitäten nichts zu suchen“, sagte Bundeskulturministerin Claudia Roth in einer Stellungnahme. „Ihre Rückkehr sollte Priorität haben.“
Die Überreste waren Teil der Sammlungen, die die Stiftung Denkmalschutz 2011 an der Berliner Charité übernommen und deren Herkunft untersucht hat. Die Knochen seien um 1880 von dem Sammler und Physiker Hermann Otto Finsch während einer Reise in den Südpazifik erworben und nach Berlin geschickt worden, teilte die Stiftung mit.
Die meisten Knochen sind wahrscheinlich mehrere hundert Jahre alt und wurden an einem Strand bei Waimanalo auf der Insel Oahu gesammelt. Zwei weitere Schädel stammen von einem Ort auf Hawaii, der nicht genau identifiziert werden kann, teilte die Stiftung mit.
Seit 2017 laufen Gespräche über die Rückführung der Überreste. Die deutsche Stiftung sagte, sie werde menschliche Überreste aus „kolonialen Kontexten“ zurückgeben, wenn die Länder und Gruppen, aus denen sie stammen, bekannt und ihre Rückgabe gewünscht sei.
Neben den menschlichen Überresten will die Berlin Foundation noch in diesem Jahr Grabbeigaben nach Hawaii zurückbringen, die um 1885 aus Grabhöhlen entfernt wurden.
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